Adam Parr: Williams ist titelfähig
Parr steuerte Williams in schwieriger Zeit
Der bei Williams im vorigen Frühjahr überraschend ausgeschiedene Geschäftsführer Adam Parr hat Einblicke in seine mehr als fünfjährige Schaffensperiode gegeben.
Parr arbeitete 2001 in Westaustralien im Minengeschäft. Er war unzufrieden mit den Erträgen und setzte sich über einen gemeinsamen Freund mit Frank Williams in Verbindung. Man traf sich wiederholt. Und 2006 bot Williams Parr einen Job an, den Parr annahm.
Im Frühjahr 2012 warf Parr die Brocken hin, weil er unüberbrückbare Differenzen mit F1-Promoter Bernie Ecclestone hatte, dessen Vertragsgebaren der Jurist grundsätzlich für rechtlich anfechtbar hält. Doch der Gründer und Mehrheitseigner des Teams, Frank Williams, bildete mit Bernie Ecclestone eine stärkere Allianz als Parr annehmen konnte. Der Ecclestone-Gegner musste das Team verlassen.
Parr sagt auf die Frage, welches das grösste Verdienst seiner Williams-Jahre sei, dass «wir das Team finanziell umgedreht haben und sportlich wieder in eine siegfähige Position gekommen sind.»
Parr war federführend bei der Umwandlung von Williams in eine Aktiengesellschaft im Jahr 2010. Da hatte Williams seit sechs Jahren nicht mehr gewonnen. Erst kurz nach Parrs Abgang, im Mai 2012, gewann Pastor Maldonado dann für das Team aus Grove, fast acht Jahre nach Montoyas Erfolg von Interlagos 2004.
Für 2013 stellt Parr eine gewagte Prognose: «Wenn Williams seinen Fahrern Maldonado und Bottas ein so wettbewerbsfähiges Auto gibt wie man 2012 hatte, und wenn beide Fahrer bei jedem Rennen ihr Bestes geben, dann kann Williams den Konstrukteurstitel holen. Und den Fahrertitel.»