Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Gascoyne: «Flavio Briatore machte einen Superjob»

Von Vanessa Georgoulas
Mike Gascoyne: «Toyota ist ein Beispiel für Ineffizienz»

Mike Gascoyne: «Toyota ist ein Beispiel für Ineffizienz»

Der Technik-Chef der Caterham-Gruppe blickt auf 23 Formel-1-Jahre zurück und zieht Bilanz.

In seinen 23 Formel-1-Jahren hat Mike Gascoyne schon viele Arbeitgeber erlebt. Der 49-jährige Brite stand schon in Diensten von McLaren, Sauber, Tyrrell, Jordan, Renault, Toyota und Force India, bevor er zu seinem heutigen Arbeitgeber Caterham wechselte.

Obwohl Gascoyne in seiner Toyota-Zeit mit einem der grössten Budgets der Königsklasse operieren durfte und selbst mehrere Millionen Euro pro Jahr verdiente, erlebte er beim Privatteam Tyrrell seine schönsten Formel-1-Jahre, wie er im Rahmen der Autosport-Show in Birmingham verrät: «Meine glücklichste Zeit in der Formel 1 erlebte ich bei Tyrrell. Die fünf Jahre mit Ken waren unglaublich, er ist ein fantastischer Mensch und ich würde heute noch in diesem Team arbeiten, wäre es nicht eingegangen. Ich hätte da nie gekündigt, denn es war eine wunderbare Truppe mit einem kleinen, sehr erfahrenen Kern, der mit sehr bescheidenen Mitteln auskommen musste und konnte. Tyrrell hat mich zu dem Ingenieur gemacht, der ich heute bin, dort habe ich gelernt, Prioritäten zu setzen. So viele grosse Teams schaffen es nicht, effizient zu arbeiten, Toyota war ein Beispiel dafür.»

Der japanische Automobil-Riese liess sich das Formel-1-Engagement viel kosten: «Natürlich stand uns da eine fantastische Infrastruktur zur Verfügung, aber wenn man einen Konzern im Rücken hat, birgt das nicht nur Vorteile. Bei Toyota gab es etwa einen riesigen Bürokratie-Aufwand.» Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Renault: «Das war ein sehr effizientes Team, das mit einem kleinen Budget auskam und unter der Leitung von Flavio Briatore zwei Weltmeistertitel errang. Man kann über Flavio denken, was man will, aber er hat bei Renault einen ausserordentlich guten Job gemacht.»

Dass für den 62-jährigen Italiener das Geschäft und nicht der Motorsport an erster Stelle kam, bestätigt Gascoyne lächelnd: «Wahrscheinlich hat er für das Team einen kleineren Teil des Budgets beansprucht als für sich.»

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