Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Heikki Kovalainen: Schelte von Mike Gascoyne

Von Peter Hesseler
Gascoyne geht hart mit Kova zu Gericht

Gascoyne geht hart mit Kova zu Gericht

Der Technikchef der Caterham-Gruppe tadelt den scheidenden finnischen Fahrer wegen magelnden Resepekts.

Nach Heikki Kovalainens Lamento über seinen Abschied aus der Formel 1 und dem Vorwurf, die grossen Teams hätten ihn übersehen, reagiert nun der Technikchef der Caterham-Gruppe, Mike Gascoyne, auf die Vorwürfe des Finnen. Und wie man ihn kennt, recht scharf.

Gascoyne hält Kovalainen «für einen sehr talentierten Fahrer, aber voriges Jahr hat sein Management nicht gut für ihn gearbeitet und ihm keinen Gefallen getan. Es ist eine harte Umgebung für alle. Er hatte drei Jahre mit Caterham, wurde gut bezahlt, und er hätte dieser Tatsache mehr Respekt zeugen sollen.»

Also nicht nur das Management, Aces Management (Monaco) von Didier Coton und Mika Häkkinen, auch der Fahrer selbst habe Schuld, so Gascoyne.

Die Berater taten 2012 wenig, um einem hochspekulativen Flirt Ferraris mit Kovalainen entgegenzutreten. Sie hofften stattdessen, dass Substanz an diesem Gerücht sei und Kovalainen vielleicht anstelle von Massa bei den Roten landen würde. Ein spätes, vor allem unerwartetes Glück, wäre das für den 31-Jährigen gewesen. Kovalainen (zuletzt drei Jahre ohne Punkt) selbst fühlte sich offensichtlich geschmeichelt ob dieser Aussicht, die sich dann letztlich zerschlug. Aber Teams registrieren in diesen Situationen seismografisch genau, wie die Fahrer sie behandeln, wie über sie gesprochen wird, ob sie sich ernst genommen fühlen dürfen. Und hier liess Kovalainen, der immerhin im besten der neuen Teams von 2010 fahren durfte, Wünsche offen.

So betonte Kovalainen bei jeder Gelegenheit, dass er ja «nur» für Caterham fahre. Einen Gegenentwurf zum Kovalainen-Dasein am Tabellenende bot beispielsweise Timo Glock, der noch schlechteres Material zur Verfügung hatte, aber es sich zum Ziel setzte, Kovalainen damit zu schlagen, was ihm auch öfter gelang. Lamentiert hat Glock nie. Er hat aber zwar die Schwächen seines Autos ins Feld geführt, wie das fehlende Energie-Rückgewinnungs-System KERS. Und er hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass er seiner Mannschaft treu bleiben wird und für ein gutes Team fährt.

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