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Paul Hembery: «Jerez ist ein exzellenter Massstab»

Von Mathias Brunner
Paul Hembery

Paul Hembery

Der Motorsport-Direktor von Pirelli im Interview: «Ab Donnerstag werden wir genauer merken, wo wir stehen.»

Draussen heulen die Motoren, drinnen klappert das Besteck: bei Pirelli wird zu Mittag gegessen. Einer, der scheinbar keine Zeit zum Essen hat, ist Paul Hembery – der Motorsport-Direktor von Pirelli setzt sich zum Gruppengespräch hin.

Paul, welches sich die ersten Erkenntnisse, die du von den Rennställen zu den 2013er Reifen zurückbekommst?

Nun, wir dürfen zunächst einmal nicht vergessen, dass der Löwenanteil der Arbeit derzeit beim Wagen liegt, nicht bei den Reifen. Sie arbeiten an der Standfestigkeit, sie arbeiten an der Aerodynami, sie arbeiten an der Abstimmung. Als es heute Morgen kühler war, neigte die harte Mischung zum Körnen. Als es zusehens wärmer wurde, funktionierte der Reifen besser. Aber alles in allem erhalten wir ein Echo, das sich damit deckt, was wir uns erwartet hatten.

Wie umsetzbar sind denn die Erkenntnisse hier in Jerez für die ersten Grand-Prix-Austragungsorte?

Der Asphalt von Jerez ist sehr rauh, daher bauen die Hinterreifen schnell ab. Diese Charakteristik ist ein Grund dafür, warum wir oft hier testen. Diese Strecke ist hervorragend geeignet, um neue Mischungen auszprobieren.

Ab wann erwartest du von den Rennställen genauere Angaben?

Ich schätze, dass die ersten am Donnerstag entsprechende Vergleichstests anstellen.

Erwartest du dramatische Änderungen, was den Radsturz angeht?

Generell sind da die Teams frei, selbst wenn wir entsprechende Empfehlungen herausgeben. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Teams in Sachen Sturz an der Vorderachse etwas aggressiver werden. Aber Barcelona dürfte von der Pisten-Charakteristik her die geeignetere Bahn sein, um in diesem Bereich zu experimentieren.

Ihr habt bei der Präsentation in Mailand gesagt, dass ihr aggressiver werden wollt.

Ja, das ist richtig. Wir fanden, nach einer Weile hatten sich die Rennställe und die Fahrer fast ein wenig zu gut an unsere Walzen gewöhnt. Das führte zu mässiger Abnutzung und zu Einstopp-Rennen. Das wollten wir ändern. Und ich glaube, wir haben das geschafft. Aber wir werden während der ersten Grands Prix merken, ob wir aggressiv genug oder vielleicht zu konservativ waren.

Würdet ihr in Sachen Reifenmischungen dann reagieren?

Nein, das ist eigentlich nicht geplant. Mit jenen Mischungen, die wir in Mailand präsentiert haben, wollen wir die ganze Saison durchfahren.

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