Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Nico Hülkenberg: «Der Tag kriegt Note 7»

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg geht auf die Bahn

Nico Hülkenberg geht auf die Bahn

Der Sauber-Fahrer ist nach dem ersten Tag zufrieden. «Keine Probleme, das ist beim Testbeginn immer wichtig.»
Nico Hülkenberg federt heran. Der Deutsche ist nach dem ersten Wintertest-Tag mit Sauber offensichtlich guter Laune. Stühle rücken, Gespräche verstummen, Hülkenberg blickt gespannt in die Runde.

Nico, Sauber war 2012 eine der Überraschungen der Saison. Wiederholt sich das nun?

Es ist vielleicht noch etwas früh, das zu sagen, aber es war ein positiver Tag, sehr konstruktiv. Wir hatten auch keine Probleme mit der Standfestigkeit, was an einem ersten Tag immer sehr wichtig ist. Zumal wir ja vom Design her sehr aggressiv vorgegangen sind, aber alles hat prima funktioniert.

Bedeutet das aggressive Design, und wir reden hier ja von den Seitenkästen, dass du Kompromisse bei der Sitzposition eingehen musstest?

Nein. Generall sitzt du als eher grosser Pilot immer etwas anders im Wagen als ein kleinerer Fahrer. Aber ich könnte deswegen nicht behaupten, dass ich mich unbequem fühle. Ich habe keine Prellungen, ich habe keine Verspannungen, mir geht es gut.

Es heisst oft, der erste Test gebe vor, ob auf den Piloten ein schwieriges Jahr zukommt oder ein erfreuliches. Was kannst du da sagen?

Ich finde das gar nicht. Ich habe oft erlebt, dass der erste Test grottenschlecht war oder hervorragend, und dann kam es beim ersten Rennwochenende genau anders herum!

Aber wenn du dem ersten Testtag eine Note geben müsstest?

Ist 10 die beste Note?

Ja.

Hm, eine 7.

Was kannst du zum Unterschied zwischen einem Force India und einem Sauber sagen?

Wenn ich 2012 einem Sauber gefolgt bin, hatte ich den Eindruck, dass der Wagen besonders in Highspeed-Kurven sehr gut liegt. Dieser Eindruck hat sich heute bestätigt. Es ist etwas gewöhnungsbedürftig, aus dem Wagen zu gucken.

Wie meinst du das?

Am Sauber haben wir links und rechts je einen Wulst auf dem Cockpit. Das macht die Sicht auf die Reifen und die Strecke schwieriger. Aber daran habe ich mich schneller gewöhnt als ich erwartet hatte.

Ist das auf einem Kurs wie Monaco ein Problem?

Nein, weil du bis dann längst das richtige Raumgefühl fürs Auto entwickelt hast.

Was willst du am Wagen geändert haben für Mittwoch, was die Sitzposition angeht?

Ich rutsche beim Bremsen noch etwas zu stark nach unten. Sonst ist alles okay.

Du warst nun mit dem dritten Formel-1-Motor unterwegs – Cosworth, Mercedes, Ferrari. Welche Unterschiede gibt es da?

Mercedes hat am meisten Power oben raus, der Ferrari ist im mittleren Drehzahlbereich sehr gut. Beide Motoren sind besser als der Cosworth, wobei der britische V8 im Quali-Trimm sehr stark war. Leider dann nicht mehr, wenn der Tank voll war.

Was kannst du über die neuen Reifen sagen?

Die mittlere Mischung hat vorne ziemlich gekörnt. Die harte Mischung hat recht konstant gearbeitet. Aber das Körnen kann auch an der Strecke liegen, die heute noch recht schmutzig war.

Wie willst du in die Saison gehen?

Ich möchte dort anknüpfen, wo ich 2012 aufgehört habe. (Zur Erinnerung: Nico führte den Brasilien-GP an.)

Du bist der erfahrene Pilot im Team, neben einem Rookie. Freust du dich darauf, die Marschrichtung vorzugeben?

(Lacht.) Nun, auch ein Rookie kann viel über ein Auto sagen! Ich sehe das ganz entspannt. Wir haben beide das gleiche Ziel; es geht da nicht vorrangig darum, wer die Leaderrolle hat.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass du dich im Laufe einer Saison meist steigern kannst. Wie kommt das?

Die Statistik sagt da nur die halbe Wahrheit. Ich kam von der GP2 in die Formel 1 zu Williams. Dann musste ich ein Jahr aussetzen, bevor ich Force India fahren konnte. Nun habe ich erstmals einen nahtlosen Übergang von einer GP-Saison in die nächste. Davon verspreche ich mir einiges.

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