Karl Wendlinger: Vettel ist Favorit auf den Titel
Karl Wendlinger setzt auf Sebastian Vettel
Sieben Sieger in den ersten sieben Rennen werde es wohl dieses Jahr nicht mehr geben, «das kam nur daher, dass die Teams die Reifen nicht im Griff hatten», sagte Karl Wendlinger am Montagabend in der Servus-TV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7». Nach seinem Favoriten auf den diesjährigen Titel gefragt, meinte der Tiroler, die WM werde wohl auf ein Duell zwischen Fernando Alonso und Sebastian Vettel hinauslaufen. «Allerdings muss man auch sehen, wie nah Mercedes dran ist und wie weit sie dieses Jahr den Reifenverschleiss im Griff haben. Dann kommt es auch darauf an, inwieweit Button und Perez über die Saison gesehen, dabei sein werden. Ich glaube aber, dass es wieder ein Kampf zwischen Red Bull und Ferrari wird.»
Mit Red Bull Racing sei in jedem Fall zu rechnen, auch wenn die Aussagen der beiden Piloten nach dem zweiten Test in Spanien weniger enthusiastisch waren als noch zu Beginn der Wintertests. «Erst bei den letzten Tests in Barcelona hat man gehört, das Auto hätte keine gute Balance. Vorher haben sie immer gesagt es sei ein Superauto und mache viel Spass zu fahren. Vielleicht haben sie einfach neue Teile ausprobiert, die nicht ganz so funktioniert haben wie erwartet.»
Nach den Testfahrten ein Urteil abzugeben sei aber sehr schwierig, da die Teams mit unterschiedlichen Spritmengen und verschiedenen Reifen fuhren. «Die grosse Stärke von Red Bull und Adrian Newey war in den letzten Jahren immer die Aerodynamik, auch wenn es letztes Jahr zu Beginn ein kleines Problem gab. Das war aber aufgrund einer Reglementsänderung, die es dieses Jahr nicht gibt. Daher glaube ich nicht, dass sie ein Problem mit der Aerodynamik haben werden.»
SPEEDWEEK-Chefredakteur Günther Wiesinger geht ebenfalls davon aus, dass der dreimalige Weltmeister Sebastian Vettel und sein Team auch 2013 die Nase wieder vorne haben können. «Vettel hat jetzt ein Riesenselbstvertrauen, das hat man letztes Jahr beim WM-Finale gesehen, wie er einen kühlen Kopf bewahrt hat, während alle anderen in der Hektik die Nerven verloren haben. Er hat sich nach der Kollision in der ersten Runde wieder nach vorne gekämpft, ist dann wieder zurückgefallen und hat dann wieder aufgeholt. Das war sicher eine Meisterleistung und es gibt keinen Grund an seinen Titelchancen zu zweifeln.»
Sebastian Vettel sei abgeklärter denn je, fügte Karl Wendlinger hinzu. «Speziell nach der Sommerpause letztes Jahr hat er alles im Griff gehabt. Ganz besonders beim letzten Rennen in Brasilien hat er mit so grosser Abgeklärtheit, mit so grosser Nervenstärke diese Kollision am Anfang überwunden und hat dann die WM gewonnen. Er ist für mich wieder ein ganz grosser Favorit für die Weltmeisterschaft.»