Romain Grosjean möchte stolz auf sich sein können
Romain Grosjean will sich seinem Team und der Welt beweisen
Die vergangene Saison war kein Ruhmesblatt für Romain Grosjean, obwohl er drei Mal auf dem Podium stand. Ja, er ist schnell, hieß es allgemein, aber er sollte doch überlegter fahren und nicht immer versuchen, das Rennen in der ersten Kurve zu gewinnen und dabei andere von der Strecke zu räumen. Diese Zeiten seien vorbei, verspricht der Schweizer und will das Image des Crash-Kids ein für alle Mal ablegen.
«Ich habe seit September intensiv mit einem Psychologen gearbeitet und das wird sich hoffentlich auszahlen. Ich werde mein Bestes geben und die Ergebnisse werden dann zeigen, ob ich Erfolg hatte», sagte Grosjean gegenüber der offiziellen Formel 1 Website. Zeitweise hätte er auch Angst gehabt, dass sein Team die Geduld mit ihm verlieren würde, gab er zu.
«Der Dezember war hart. Ich hatte aber sehr gute Gespräche mit den Chefs des Teams. Wir hatten lange Diskussionen darüber, was wir tun können und ich weiß jetzt, was ich tun muss. Jetzt kann ich nach vorne schauen.» Um seinen Sitz zu behalten musste er versprechen, hart zu arbeiten und Beständigkeit zu zeigen. «Mir hat es immer am meisten weh getan, wenn etwas schiefgegangen ist, also versprach ich, das ich Dinge tun würde eher, als dass ich etwas nie wieder tun würde und das werde ich», bekräftigte der 26jährige.
Bereits 2009 hatte Romain Grosjean einige Einsätze bei Renault neben Fernando Alonso, konnte aber bis Eric Boullier ihn 2012 zu Lotus holte, keinen Platz in der Königsklasse finden. Und dann verbaut er fast seine zweite Chance weil er zu ungestüm ist. Sicher hätten einige andere Teams nicht tatenlos zugesehen, wie er ein Auto nach dem anderen zerlegt, und das weiß Grosjean auch. Allerdings betont er ebenfalls, dass er bei vielen Gelegenheiten sehr gute Leistungen gezeigt hat.
«Ich glaube, es kommt nicht allzu oft vor, dass ein Fahrer in seiner ersten kompletten Saison drei Mal auf dem Podium steht und zwei mal um den Sieg mitfährt», betonte er selbstbewusst. «Ich finde, das ist eine ziemlich gute Visitenkarte für jeden Fahrer, nicht nur für einen Rookie. Sicher wurde viel über die Zwischenfälle geredet, aber nur wenig über das, was ich geleistet habe. Ich hatte einige sehr gute Rennen und habe gezeigt, dass ich es kann. Ich hoffe, dass diese Saison zeigen wird, dass das Team und ich Recht hatten.»
Eric Boullier meinte über seinen Schützling, dass der Rauswurf bei Renault ihm doch mehr zugesetzt haben könnte als gedacht und das mit ein Grund sein könnte, dass der Genfer so ungestüm war. «Das war alles letztes Jahr», wiegelt dieser ab. «Klar will man unbedingt beweisen, dass man seinen Platz verdient, wenn man aus der Formel 1 rausgeworfen wurde und nach einem Jahr zurückkommt. Wahrscheinlich will man das doppelt so sehr beweisen wie andere. Als ich letzten Dezember mit Gerard Lopez sprach, sagte er zu mir, «wenn ich eine Entscheidung treffe, dann bleibe ich auch dabei und nehme sie nicht zurück.» Er hat beschlossen, mich zu behalten und wird das nicht mehr infrage stellen. Von jetzt an blicken auf diese Saison und vielleicht auch auf weitere.»
Er sei bereit, die von ihm erwartetete Leistung zu bringen, versprach Grosjean. «Beständigkeit, Ergebnisse und einen Grund zu haben, am Ende der Saison stolz auf mich sein zu können.»