Danica Patrick: «Nette Geste von Ecclestone»
Danica Patrick: «Bernie Ecclestone war immer sehr nett zu mir»
Mit ihrer Pole-Position und dem darauffolgenden achten Platz schrieb NASCAR-Amazone Danica Patrick beim diesjährigen Daytona 500 Geschichte: Die 30-Jährige war die erste Frau, die das legendäre Rennen von der Spitze aus in Angriff nehmen durfte, und als Achte auch die bisher bestplatzierte NASCAR-Pilotin in Daytona.
Kein Formel-1-Test um jeden Preis
Dafür erntete die kleine Brünette viel Lob – auch von Formel-1-Rechteverwalter Bernie Ecclestone. Der 82-jährige Brite erklärte, dass Patrick der lebende Beweis dafür sei, dass Frauen durchaus in der Lage seien, in den höchsten Motorsport-Klassen mitzuhalten. «Ich sehe keinen Grund, warum Danica nicht in der Formel 1 fahren könnte», erklärte er.
Patrick schmeicheln die Worte des Formel-1-Oberhauptes, der schon lange den Wunsch geäussert hatte, wieder einmal eine Frau im Formel-1-Feld zu sehen. Der letzte Versuch einer Dame, sich für einen GP zu qualifizieren, liegt zwei Jahrzehnte zurück: Beim Brasilien-GP scheiterte die Römerin Giovanna Amati an der Qualifikation.
Patrick gesteht: «Ich habe gelesen, was er über mich gesagt hat und freue mich natürlich darüber. Offensichtlich anerkennt er meine Fahrkünste, das ist wirklich eine nette Geste.» Einen Test im Formel-1-Renner würde die schöne Pilotin jedoch nur unternehmen, wenn sie einen Formel-1-Einsatz auch ernsthaft in Betracht ziehen würde, beteuert sie: «Es hätte keinen Sinn, einen Formel-1-Renner zu testen, wenn man keine Renneinsätze plant, denn es ist sehr aufwändig, das Auto für einen Fahrer vorzubereiten. Ausserdem würde ich damit grundlos das Risiko auf mich nehmen, meinen Ruf zu ruinieren, wenn es nicht gut läuft.»
Eigenartiger Lobgesang
Es ist nicht das erste Mal, dass Ecclestone der US-Amerikanerin Komplimente macht. Patrick verrät: «In den vergangenen Jahren habe ich einige Nachrichten von Bernie bekommen, eigentlich immer, wenn ich einen wichtigen Meilenstein in meiner Karriere erreicht habe. Er hat mir sogar einmal ein grosses signiertes Bild von sich geschickt. Er war immer sehr nett.»
Wir erinnern uns an Ecclestones missglückten Gratulations-Versuch von 2005, als er nach Patricks viertem Platz beim Indy 500 – dem damals besten Rang, den eine Frau in der über hundertjährigen Geschichte des Traiditionsrennens erzielen konnte – augenzwinkernd erklärt hatte: «Ich hätte ich nicht gedacht, dass sie ihren Job so gut macht. Ich vertrete die Meinung, dass man Frauen ganz in Weiss kleiden sollte, damit sie zu den anderen Haushaltsgeräten passen.» Patrick, bei der sich der Formel-1-Boss kurz darauf persönlich am Telefon entschuldigte, winkt ab: «Ich glaube nicht, dass dieser alte Kommentar seine Meinung über mich widerspiegelt.»