Melbourne: Hülkenberg-Frust zum Sauber-Jubiläum
Jubiläum für das Schweizer Grand-Prix-Team
Endlich wieder Sonne über dem Albert Park Circuit. Pirelli-Rennchef Paul Hembery ist erleichtert: «Es scheint sich alles ein wenig zu normalisieren. Ich bleibe bei meiner Einschätzung – wir werden zwei bis drei Boxenstopps pro Fahrer erleben.»
Die drei englischen ex-Formel-1-Fahrer Damon Hill, Martin Brundle und Johnny Herbert sind vor dem WM-Auftakt am Fachsimpeln.
Damon Hill ist der Meinung: «Es schaut nach einem Rennen auf trockener Bahn aus, das vereinfacht die Strategie etwas.»
Aber Martin Brundle gibt zu bedenken: «Die ersten Zehn müssen alle auf den superweichen Reifen losfahren. Die Walzen sind nach wenigen Runden hinüber. Ich würde mich nicht wundern, wenn wir nach kurzer Zeit einen Mittelfeldler wie Nico Hülkenberg im Sauber in Führung sehen würden.»
Wäre das nicht passend gewesen?
Sauber feiert hier in Australien 20 Jahre Formel-1-Sport, erstmals wurde in Kyalami 1993 gefahren, damals mit dem Duo J.J. Lehto (Finnland) und Karl Wendlinger (Österreich). Lehto wurde im ersten Sauber-Rennen auf Anhieb Fünfter.
Das würde auch den früheren Sauber-Fahrer Johnny Herbert freuen. Der dreifache GP-Sieger hat unlängst festgehalten: «Ich halte grosse Stücke auf Nico Hülkenberg. Das ist ein künftiger Grosser.»
Leider stellt sich kurz vor dem Start heraus: Feiern wird Nico in Melbourne so wenig wie in seinen beiden Australien-GP zuvor, bei welchen er es (nicht aus eigener Schuld) nie über Runde 1 hinausbracht – Defekt an der Benzinversorgung, Defekt vor dem Rennen nicht zu beheben. Da wir in der Formel 1 keine Ersatzautos mehr haben, muss Hülkenberg zusehen. Das ist sehr bitter.