Renault: Kampf gegen die Gegner – und das Wetter
Abkühlung ist immer willkommen
Für einen Motorenhersteller ist das heisseste Rennen des Jahres eine besondere Herausforderung, aus mehreren Gründen, wie Rémi Taffin vertieft, der Einsatzleiter von Renault Sport F1.
«Das beginnt mal mit einem Vollgas-Anteil von 59 Prozent, dazu kommen die zwei Geraden von je ungefähr einem Kilometer Länge, da stehen die Fahrer gut zehn Sekunden voll auf dem Gaspedal. Die Getriebe-Abstufung ist knifflig – die beiden Geraden verlaufen in unterschiedliche Richtungen, und du musst den Wind mit einberechnen, wenn du die Länge des siebten Gang bestimmst. Überdies kann die Windrichtung wechseln, was alles über den Haufen wirft.»
«Für mich das bestimmende Thema ist – für Einige vielleicht überraschend – nicht die Hitze, sondern die hohe Luftfeuchtigkeit. Selbst wenn es nicht regnet, verdrängt der hohe Wasseranteil in der Luft den Sauerstoff, den du für eine effiziente Verbrennung brauchst. Die Verbrennung im Zylinder wird verzögert, der Motor verliert Leistung.»
«Wenn es regnet, dann ist ein cleveres Motoren-Management gefragt. Die Kraft darf nicht zu abrupt einsetzen, sonst verliert der Fahrer Grip.»
«Und dann gilt es noch daran zu denken, dass wir ja pro Fahrer und Jahr lediglich acht Triebwerke zur Verfügung haben. Ein Motor verwendest du in der Regel am ganzen Melbourne-Wochenende. Für Sepang hast du dann zwei Lösungs-Ansätze: Entweder du fährst weiter mit dem gleichen V8-Motor, der hätte dann allerdings nach dem Rennen schon 1600 Kilometer auf dem Buckel. Oder du fährst das freie Training mit dem bereits verwendeten Aggregat und baust für Samstag und Sonntag dann ein frisches ein. Die zweite Variante verleiht uns etwas mehr Flexibilität. So können wir den ersten Motor auch an weiteren Wochenenden einsetzen.»