Ein Rennfahrer als Stripper
Wir finden: Danica macht eine bessere Figur als Jody
Seit 1950 zieht die Formel 1 Millionen von Fans in ihren Bann. In keinem anderen Sport liegen Triumph und Tragödie so dicht beisammen. Es gab aber auch immer wieder merkwürdige Momente im Grand-Prix-Sport, über die wir in einer losen Serie berichten.
Long Beach (USA), 28. März 1976
Es ist auf den Tag 37 Jahre her: Jody Scheckter lässt seinen Sechsrad-Tyrrell ausrollen – der USA-GP West ist für ihn vorbei.
Der Schmerz über die entgangenen Punkte ist das Eine. Der Schmerz am Allerwertesten ist das Andere.
Der Südafriker ist nämlich fast seit Beginn des Rennens an im Benzin gesessen, mehr als 33 peinvolle Runden lang. Da kommt einem ein Aufhängungsdefekt höchst gelegen.
Scheckter hüpft zum Wagen hinaus und beginnt auf der Stelle, sich seines Overalls zu entledigen. Die Tatsache, dass eine ganze Tribüne voller Fans zuschaut, stört Jody dabei nicht im Geringsten.
(Und bevor die weiblichen Leser fragen: Nein, wir haben kein Foto davon.)
«Der Sprit brannte wie die Hölle, und zwar an einigen Körperstellen, die mir ziemlich wichtig sind», erinnert sich der heutige Bio-Bauer.
«Es war mir dabei völlig Wurst, was die Fans von mir hielten.»
Nun, einige hielten offenbar vom unerwarteten Anblick eine Menge.
Scheckter erzählt weiter: «Nach dem Rennen trat der Besitzer eines lokalen Strip-Klubs an mich heran und offerierte mir 500 Dollar – sofern ich meinen Akt wiederholen würde, und zwar in seinem Schuppen und vor einer mehrheitlich weiblichen Besucherschar. Er konnte überhaupt nicht verstehen, warum ich ablehnte. Schliesslich hätte ich es doch schon einmal getan, und auch noch ganz umsonst ...»
Scheckter verzichtete auf die zweite Karriere und wurde 1979 mit Ferrari Weltmeister.
Das Posieren in Unterwäsche (oder weniger) hat er Danica Patrick überlassen.