Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

1. Training China: Nico Rosberg gibt das Tempo vor

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg: Mehr als vier Zehntel schneller als Teamkollege Lewis Hamilton

Nico Rosberg: Mehr als vier Zehntel schneller als Teamkollege Lewis Hamilton

Beim ersten freien Training in Shanghai dominierten Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Die Red Bull Racing-Piloten Mark Webber und Sebastian Vettel reihten sich hinter dem Stern-Duo ein.

Die Pause zwischen dem Grand Prix in Malaysia und dem dritten Rennwochenende in Shanghai nutzten die Teams, um ihre Boliden auf Vordermann zu bringen. So stand das erste freie Training auf dem Shanghai International Circuit ganz im Zeichen der neuen Teile, die in den Backstuben der Formel-1-Werke aufgrund der Erkenntnisse aus den ersten beiden Läufen entstanden waren.

Das Weltmeister-Team Red Bull Racing hatte am Morgen grosse Kisten aus Hong Kong in Empfang genommen, später waren sowohl Mark Webber als auch Sebastian Vettel mit frischgebackenen Frontflügeln mit modifizierten Endplatten unterwegs. Auf der Zeitenliste belegten die beiden Streithähne von Malaysia die Plätze 3 und 4, wobei Webber auf seiner schnellsten Runde drei Zehntelsekunden flotter als sein Teamkollege unterwegs war.

Hamilton angeschlagen
An der Spitze fanden sich die beiden Mercedes-Fahrer Nico Rosberg und Lewis Hamilton wieder. Auch sie fuhren eine neue Frontflügel-Variante mit einem veränderten aufgesetzten Element spazieren. Vorjahres-Sieger Rosberg war dabei knapp eine halbe Sekunde schneller als der Weltmeister von 2008, fast eine Sekunde trennte ihn von Konkurrent Webber. Der 27-Jährige aus Wiesbaden hatte die letzten Runden mit leerem Tank genutzt, bevor er sich in der letzten halben Stunde des ersten freien Trainings auf Longruns konzentrierte. Da alle Piloten mit einem Reifensatz durchkommen wollten, gab es in der letzten halben Stunde dann keine grossen Zeitenveränderungen mehr. Hamilton war geschwächt unterwegs: Der 28-Jährige aus Stevenage kämpft mit einer allergischen Reaktion am Auge, befindet sich gemäss Team-Aussagen aber bereits wieder auf dem Weg zur Besserung.

Der fünftschnellste Mann des Morgens war Fernando Alonso, der wie sein Teamkollege Felipe Massa längere Wartepausen einlegte. Der ehemalige GP-Pilot und heutige Sky-TV-Experte Marc Surer erklärt: «Ferrari hat ein klares Konzept, wie viele Stunden jeder Motor eingesetzt werden darf. Als die Regel eingeführt wurde, dass man pro Saison mit acht Triebwerken pro Auto auskommen muss, hatte Ferrari Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen. Es gab einige Motorschäden, deshalb wird seitdem genau vorgegeben, wie viele Stunden die Fahrer jedes Triebwerk einsetzen dürfen.»

Zwischen den beiden Ferrari-Piloten reihte sich McLaren-Pilot Jenson Button auf dem sechsten Platz ein. Gleich dahinter durfte sich Adrian Sutil über die achtschnellste Rundenzeit freuen. Der Force-India-Pilot war auf seiner schnellsten Runde mehr als vier Zehntelsekunden schneller als sein Teamkollege Paul di Resta, der sich hinter Lotus-Pilot Romain Grosjean auf dem zehnten Platz einreihte. Kimi Räikkönen fehlten am Ende gar mehr als zwei Sekunden auf die Spitzenzeit von Rosberg. Der coole Finne war letztlich der elftschnellste Mann auf der chinesischen Piste.

Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne, der schon in Malaysia mit beachtlichen Zeiten geglänzt hatte, kam mit dem neuen Auspuff-System des Teams aus Faenza offensichtlich besser zurecht als sein Teamkollege Daniel Ricciardo. Der 22-jährige Franzose hatte zu Trainingsbeginn noch ein kleines Problem mit der Motorenkühlung aussitzen müssen.

Sergio Pérez im Kies
Das Sauber-Duo kam hingegen nicht auf Touren: Nico Hülkenberg und Esteban Gutiérrez wagten sich nicht mit dem gleichen Material auf die Piste – der Mexikaner war mit einem neuen Heckflügel unterwegs, während Hülkenberg einen neuen Unterboden ausprobierte. «Man sieht den Unterschied zwischen den beiden Autos», bestätigt Surer, der einmal mehr die schmalen Seitenkästen des neusten Schweizer Renners bewunderte: «Das muss doch einen aerodynamischen Vorteil bringen.» Auf der Trainings-Tabelle war dieser nicht zu finden: Hülkenberg belegte letztlich die 14. Position. Sein Teamkollege Gutiérrez musste sich gar mit dem 18. Platz begnügen.

Für die Schrecksekunde des Trainings sorgte Sergio Pérez. Der McLaren-Neuzugang setzte seinen Dienstwagen in der Boxeneinfahrt ins Kies und machte Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung. Am Feldende durfte sich Marussia über einen kleinen Erfolg freuen. Das Team von Jules Bianchi und Max Chilton probierte eine neue, hydraulisch vernetzte Aufhängung im Mercedes-Stil aus und liess sich damit schnellere Rundenzeiten als Haupt-Konkurrent Caterham notieren.

Den letzten Platz belegte Caterham-Neuling Ma Qing Hua, der das Cockpit von Charles Pic übernehmen durfte. Der 25-jährige Lokalmatador, der im vergangenen Jahr für HRT testen durfte und dabei als erster Chinese in einer offiziellen Formel-1-Session Geschichte schrieb, durfte erstmals auf seiner Heimstrecke und erstmals im Caterham-Boliden Gas geben.

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