Briatore: «Teamkollege von Alonso war unwichtig»
Seitenhieb für Piquet jr.: Flavio Briatore spricht über die Crashgate-Affäre
Nein, Neson Piquet jr. erlebt in diesen Tagen keine schöne Zeit. In Nordamerika sorgte der Sohn des dreifachen Formel-1-Weltmeisters an diesem Wochenende mit einem Tritt zwischen die Beine seines Gegners Brian Scott für negative Schlagzeilen. Und als wäre das nicht genug, erinnert sein ehemaliger Chef Flavio Briatore auch noch in Europa an die unrühmliche Rolle, die der 27-jährige Brasilianer in der Crashgate-Affäre bekleidete.
Piquet jr. fuhr 2008 in der 14. Runde des Singapur-GP in Kurve 17 absichtlich in die Wand. Die dadurch ausgelöste Safety-Car-Phase kam seinem damaligen Teamkollegen Fernando Alonso wie gerufen... Der Skandal gelangte an die Öffentlichkeit, weil Piquet jr. nach seinem Rausschmiss zur Saisonmitte 2009 auspackte.
Teamchef Briatore wurde schliesslich vom Automobilweltverband FIA auf Lebenszeit von der Formel 1 ausgeschlossen. Daraufhin zog der Italiener in dieser Angelegenheit vor ein Berufungsgericht, das die Strafe als illegal taxierte, die Sperre reduzierte und dem Self-Made-Milliardär als Wiedergutmachung eine Kompensationszahlung über 15.000 Euro zusprach.
Damit sieht sich Briatore von jeglicher Schuld freigesprochen, wie er im Interview mit dem Magazin F1 Racing betont: «Das Gerichtsurteil aus Paris ist unmissverständlich. Ich war in keiner Weise an diesem Skandal beteiligt, das steht in diesem Papier.» Der 63-Jährige erklärt: «Es gibt nicht den kleinsten Beweis für meine Beteiligung an der Crashgate-Affäre, deshalb habe ich das Berufungsverfahren auch gewonnen. Ich habe alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.»
Trotzdem fügt er kurz darauf an: «Wenn die ganzen Vorwürfe wahr gewesen wären, warum hätte ich dann Piquet in der Mitte des darauffolgenden Jahres rausschmeissen sollen? Warum dieses Risiko eingehen? Warum nicht einfach nur seinen Vertrag verlängern, für 30 bis 40 Prozent weniger Lohn? Ich hatte Fernando Alonso nach seinem McLaren-Jahr wieder, der zweite Fahrer war für mich unwichtig.»