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Maria de Villota: «Trage meine Narben mit Stolz»

Von Vanessa Georgoulas
Maria de Villotas Alltag wird immer noch von den Folgen des Unfalls bestimmt

Maria de Villotas Alltag wird immer noch von den Folgen des Unfalls bestimmt

Auch zehn Monate nach dem schlimmen Test-Unfall bestimmen die Folgen der Verletzungen den Alltag von Maria de Villota. Warum die Spanierin trotzdem glücklich ist.

Am 3. Juli 2012 änderte sich das Leben von Maria de Villota: Die damalige Marussia-Testpilotin hatte den Aero-Test auf dem Flugfeld in Duxford gerade erst in Angriff genommen, als sie in eine halb heruntergelassene Lkw-Laderampe krachte und sich dabei schwer verletzte. Die 33-Jährige aus Madrid zog sich dabei nicht nur schwere Kopfverletzungen zu, sie verlor auch ihr rechtes Auge und ihren Geruchssinn.

Die Folgen des schweren Unfalls bestimmen auch heute noch den Alltag von de Villota. Die Tochter des ehemaligen Formel-1-Piloten Emilio de Villota erklärt in einem Interview mit der italienischen Zeitung La Gazzetta dello Sport: «Der Schaden, den mein Kopf davongetragen hat, bestimmt meinen Alltag: Mir geht es morgens meist besser als am Nachmittag. Die rechte Seite meines Kopfes ist gefühllos, ich habe starke Kopfschmerzen – das ist das Schlimmste – und ich habe auch keinen Geruchssinn mehr.»

Auch das Leben mit nur einem Auge ist eine Herausforderung. Auf die Frage, ob sie jemals wieder Rennen bestreiten kann, erklärt de Villota: «Ich kann Distanzen immer besser einschätzen, aber ich habe keine Referenzpunkte, etwa Bremspunkte, oder wenn ein Auto vor mir fährt. Das wird sich sicher bessern, allerdings weiss ich nicht, in welchem Ausmass.»

De Villota gesteht, dass der Unfall nicht nur ihr Leben, sondern ihre ganze Weltsicht verändert hat. «Ich sehe das Leben heute ganz anders, mein Wertesystem hat sich total verändert. Alle Probleme sind verhältnismässig klein, ich bin nun ein sehr optimistischer Mensch. Erst war ich wütend auf den Chirurgen, weil er es nicht geschafft hatte, mein Auge zu retten. Doch nach und nach begriff ich, dass der Verlust des Auges sehr viel unwichtiger war als das, was ich durch seine Arbeit behalten konnte: Das Leben selbst. Es fühlte sich an wie ein Wunder. Meine Narben sind ein Teil meiner Geschichte. Ich trage sie mit Stolz.»

An den Unfall kann sich de Villota noch gut erinnern, darüber reden ist ihr aber nicht erlaubt, da die strafrechtliche Untersuchung noch nicht abgeschlossen wurde. «Ich glaube an die Gerechtigkeit und daran, dass die Ermittler ihre Arbeit machen werden und beweisen, was an jenem Tag passiert ist.»

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