Giancarlo Minardi: «Die Jungen brauchen Erfahrung»
Minardi: «Formel-1-Testfahrten spielen eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung»
Die Diskussion um das Testverbot sorgte auch im Fahrerlager von Barcelona für hitzige Diskussionen. Mit 6:5 beschlossen die Team-Verantwortlichen in einer Sitzung, den aktuellen Stand vorerst beizubehalten. Doch die Gegner machen Druck, allen voran Ferrari. Das älteste Team der Formel 1, das mit den Rundkursen in Fiorano und Mugello gleich zwei Teststrecken besitzt, plädiert seit Jahren für eine Wiedereinführung der Testfahrten während der Saison.
Nun bekommt Ferrari-Chef Luca di Montezemolo Unterstützung von Giancarlo Minardi. Der ehemalige Formel-1-Teambesitzer erklärt auf seiner Homepage: «Ich habe die Sparbemühungen in der Formel 1 immer unterstützt – wenn sie nicht auf Kosten der privaten Testfahrten gingen. Denn diese spielen eine wichtige Rolle in der Nachwuchsförderung. Ein junger Pilot muss mindestens 3000 bis 5000 Kilometer in einem Rennauto zurücklegen, bis er es genug gut kennt.»
Dies sei unter dem aktuellen Reglement, das nur drei Wintertests zulässt, unmöglich einzuhalten, ist Minardi überzeugt: «Die Rookies kennen die meisten Strecken nicht, wenn sie in ihre erste Saison starten. Wenn wir einen Generationenwechsel anstreben, müssen wir den jungen Piloten die Möglichkeit einräumen, sich in Testfahrten an das Auto und die Strecken zu gewöhnen.» Der 65-Jährige aus Faenza ist überzeugt, dass eine Abkehr vom Testverbot den jungen Talenten mehr Aufmerksamkeit bringen wird: «Ich unterstütze die Idee, die Neulinge am Freitag testen zu lassen, schon seit Langem. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich grosse Talente wie Sebastian Vettel und Robert Kubica einst mit ihren Freitagstrainings-Einsätzen für Grösseres empfohlen haben.»