Nico Rosberg: «Ich sehe uns nicht als Favoriten»
Nico Rosberg
«Ich finde es noch immer etwas skurril», sagt Silberpfeil-Schütze Nico Rosberg über das Strassenrennen von Monaco. «Ich meine, ich bin hier aufgewachsen. Der Weg durch das Tunnel war mein Schulweg, jetzt krache ich dort mit knapp 300 Sachen durch, das fühlt sich einfach seltsam an. All meine Freunde sind jeweils hier, meine Familie ist ist, dann die Atmosphäre in dieser Stadt – Monaco ist mit nichts zu vergleichen.»
«Die perfekte Runde zu fahren, ist hier schwieriger als auf jeder anderen Bahn. Aber es ist genau aus diesem Grund auch befriedigender.»
Befriedigend ist ein gutes Stichwort. Rang 6 in Spanien ist bislang Nicos bestes Ergebnis der Saison, er liegt in der Zwischenwertung auf Platz 9.
«Die Saison war ein ständiges Auf und Ab. Von vorne zu starten und dann zurückzufallen, das ist schon hart. Du hoffst doch immer, dass du dich da halten kannst. Aber dazu hatten wir besonders in den Rennen einfach zu viele Probleme.»
Lewis Hamilton hat hinwegen schon zwei dritte Ränge errungen (in Malaysia und China), das muss der Massstab sein.
Nico Rosberg will das in Monaco korrigieren: «Wenn man es von aussen sieht, dann scheint das Formel-1-Fahren hier schon verrückt zu sein. Aber im Cockpit hast du das im Griff – hm, oder sagen wir: hast du das meistens im Griff.»
«Anfangs Woche sass ich erneut im Simulator, das hilft immer, die ganzen Automatismen aufzunehmen, das ist gerade hier in Monaco wichtig, wo du eh keine Zeit für gar nichts hast. Wir arbeiten auch weiter an der Rennabstimmung, weil der Reifenverschleiss noch immer zu hoch ist. Da müssen wir noch mehr verstehen.»
«Die Favoritenrolle sehe ich nicht so, vor allem nicht nach Rängen wie sechs und neun. In den modernen Rennen kannst du die Gegner nicht wie die Wagen eines Zugs hinter dir halten. Die kommen durch eine andere Strategie immer vor. Wir müssen einfach weiter an der Abstimmung arbeiten.
Am Samstag gibt es einen Pflichttermin für Rosberg, und der hat nichts mit Racing zu tun: «Wir sind bei meinen Eltern zuhause, viele Freunde kommen, das wird eine Riesensause, und dann gucken wir uns das Champions-League-Finale zwischen Bayern und Dortmund an. Meine Mutter ist der grösste Fussballfan in der Familie und fiebert für Dortmund. Ich bin Bayern-Fan. Wir haben am Samstag extra noch ein wenig Termine verschoben, um Fussball gucken zu können. Klar wäre ich gerne in London gewesen beim Finale, aber im Kreise von Familie und Freunden zu schauen, ist auch schön.»