Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

2. Training Monaco: Rosberg Tagesschnellster

Von Vanessa Georgoulas
Auf heimischem Asphalt unterwegs: Nico Rosberg ist in Monte Carlo aufgewachsen

Auf heimischem Asphalt unterwegs: Nico Rosberg ist in Monte Carlo aufgewachsen

Auch im Nachmittagstraining zum Monaco-GP gab Nico Rosberg im Silberpfeil das Tempo vor. Red Bull Racing-Star Sebastian Vettel musste sich mit Platz 9 begnügen.

Der Erste, der sich am Nachmittag des Trainingsdonnerstags in Monte Carlo auf der extra-weichen Mischung auf die Strasse traute, war Lotus-Eismann Kimi Räikkönen. Der coole Finne blieb mit seiner Wahl jedoch nicht lange alleine, kurz darauf rückten auch die beiden Mercedes-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton auf den weicheren Reifen aus.

Rosberg, der beim Trainingsauftakt am Morgen schon der schnellste Mann des Feldes gewesen war, drehte mit seiner Zeit von 1:14,759 min die schnellste Runde des Tages und blieb damit auch der Einzige, der die 1:15er-Marke knackte. Sein Teamkollege war 0,318 Sekunden langsamer und sicherte sich damit den zweiten Platz auf der Zeitenliste. Dahinter reihte sich das Ferrari-Duo Fernando Alonso und Felipe Massa ein.

Dann wurde es plötzlich hektisch: Erst sorgte Romain Grosjean mit einem Leitplanken-Kuss in der Aufwärts-Passage nach der St. Devote-Kurve für gelbe Flaggen, dann wurden wenig später die roten Flaggen geschwenkt: Ein Randstein hatte sich in der Kurve 13 bei der Einfahrt zur Schwimmbad-Passage gelöst.

Das Problem wurde in nur vier Minuten behoben und die Teams verloren keine Zeit: Kaum war die Strecke wieder freigegeben, machten sich die Piloten auf den extra-weichen Walzen an die Arbeit. Die meisten konzentrierten sich nach ein paar schnellen Runden auf die Renn-Abstimmung, und drehten gleich mehrere Runden am Stück.

Red-Bull-Racing-Pilot Sebastian Vettel gelang keine schnelle Runde auf den extra-weichen Reifen, deshalb musste sich der Weltmeister letztlich mit Platz 9 begnügen. Etwas besser lief es für seinen Teamkollegen Mark Webber. Der Monaco-Spezialist aus Australien drehte die sechstschnellste Runde und konnte damit das Lotus-Duo Kimi Räikkönen und Grosjean hinter sich lassen.

Grosjean, der wegen seines Unfalls nach einer knappen halben Stunde einen früh Feierabend hatte, beklagte sich hinterher über zu kalte Reifen. Das Team sah das anders und erklärte dem verdutzten Blondschopf, er sei schlicht zu schnell unterwegs gewesen. Auch BBC-Technikexperte Gary Anderson kritisierte: «Es gibt Unfälle, die unvermeidbar sind. Dieser gehörte aber meiner Meinung nach nicht dazu. Er hat den Scheitelpunkt der Kurve verpasst und hätte es schaffen müssen, weiterzufahren.»

Auch in Monte Carlo sorgten die Reifen wieder für Diskussionen. Die Hinterreifen überhitzten bei einigen Piloten, allerdings aus einem anderen Grund als etwa in Barcelona. Dort sorgte der Reifen, der zu stark walkte, selbst für eine Überhitzung, während im Fürstentum die Oberfläche der Gummis zu heiss wurde. Ex-GP-Pilot Anthony Davidson erklärt: «Die Probleme sind da, aber wir sprechen nicht von einem derart gravierenden Effekt wie in Spanien. Die Reifen werden durch Überhitzen abbauen, aber wir werden kein Boxenstopp-Theater wie in Barcelona erleben. Zudem wird sich mit mehr und mehr Action auf der Bahn auch die Haftung verbessern, so wie das hier immer passiert. Ich gehe fürs Rennen von zwei bis drei Stopps aus.»

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