Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Formel-1-GP bald überall live im Internet?

Von Vanessa Georgoulas
Die Formel 1 soll bald weltweit live im Internet zu sehen sein

Die Formel 1 soll bald weltweit live im Internet zu sehen sein

Die Formel-1-Verantwortlichen denken über ein neues Konzept für die Rechtevermarktung nach, das die Live-Übertragung im Internet neu regelt.

Aktuell liegen die Online-Übertragungsrechte für die Formel-1-Rennen bei den einzelnen TV-Sendern, welche die Grands Prix in den jeweiligen Ländern live übertragen. Bei Ausstrahlungen im Netz müssen sie sicherstellen, dass der Live-Stream nur im eigenen Land gesehen werden kann, um den anderen Lizenznehmern keine Zuschauer streitig zu machen.

Wie autoweek.com berichtet, soll sich das in Zukunft ändern: Geht es nach den Wünschen von Formel-1-Rechteinhaber F1 Group, dann soll die Internet-Übertragung unabhängig von den TV-Rechten vermarktet werden. Und zwar auf der offiziellen Website formula1.com, auf der die Zuschauer gegen eine Gebühr die Grands Prix live sehen können.

Die Pläne dafür sind öffentlich – und dennoch gut versteckt: Im 498 Seiten dicken Prospekt für den geplanten Börsengang in Singapur findet sich auf Seite 144 die Aussage: «Wir könnten unser Modell ändern und die Rechte auf die Live-Übertragung der Rennen im Internet künftig unabhängig nutzen. Als exklusiver Rechteinhaber der Formel-1-WM haben wir den Vorteil, sowohl unsere Online-Plattform als auch alle Inhalte zu kontrollieren, was uns viele Möglichkeiten eröffnet, unsere Rechte kommerziell zu nutzen.» Darin wird auch versprochen, dass das digitale Angebot für die Fans vergrössert werden soll.

Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, diese Pläne in Angriff zu nehmen, denn 56 der 63 Lizenzierungs-Verträge mit TV-Sendeanstalten laufen noch vor Ende 2015 aus. Die Laufzeit für diese Vereinbarungen beträgt normalerweise zwischen drei und fünf Jahre. Das EU-Kartellrecht schreibt vor, dass die Verträge über die Übertragungs-Rechte in Ländern, in denen ein GP stattfindet, nicht länger als fünf Jahre laufen dürfen. In allen anderen Ländern beträgt die maximale Laufzeit sogar nur drei Jahre.

Der Auslöser für diese Überlegungen ist die neue Formel-1-Partnerschaft mit Tata Communications. Der Telekomunikations-Riese aus Indien wurde im Februar 2012 als neuer Technologie-Partner der Königsklasse vorgestellt. Das Abkommen ebnet den Weg für die Live-Übertragung der Rennen im Internet – und zwar in gleicher Qualität wie im TV. Denn Tata unterhält eines der grössten Tiefseekabel-Netzwerke der Welt.

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