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McLaren auf dem Holzweg: Fokus jetzt auf Saison 2014

Von Mathias Brunner
Noch vor kurzem hatte Martin Whitmarsh beteuert, am missglückten 2013er Wagen werde weiterentwickelt. Jetzt denkt der McLaren-Teamchef offenbar anders.

Diese Ergebnisse sind nicht mehr schönzureden: McLaren liegt vor dem Silverstone-GP im Markenpokal auf dem jämmerlichen sechsten Zwischenrang, über einen fünften Platz (von Jenson Button in China) sind die Chrompfeile in dieser Saison nicht hinausgekommen, hier in England wurde zum zweiten Mal nach Montreal ein Platz unter den schnellsten Zehn im Abschlusstraining verpasst. Wer es noch nicht mitbekommen hatte: McLaren sitzt ganz tief in der Tinte.

In Montreal sei nicht nur das Auto schlecht gewesen, sagte Whitmarsh im Anschluss an den Kanada-GP, auch die Strategie hätte versagt. «Wir hätten Punkte holen müssen, aber wir waren nicht schnell genug und haben nicht gut genug geplant. Wir müssen hart arbeiten, konzentriert bleiben und sehen, wie wir das Auto schneller machen können.»

Wiederholt war Whitmarsh die Frage gestellt worden, ob das offenbar misslungene Konzept des 2013er Fahrzeugs weiter entwickelt werden sollte. Und noch hier in Silverstone hatte Jenson Button gesagt: «Die Entwicklung des Autos geht weiter.»

Inzwischen scheint das nicht mehr so sicher zu sein: Im Gespräch in kleiner Runde hat Martin Whitmarsh erstmals zugegeben, das Augenmerk werde ab sofort auf die kommende Saison gelegt.

Die Frage ist: Kann sich McLaren das leisten?

In der WM liegt der Rennstall 17 Punkte vor Toro Rosso, die vor dem Silverstone-GP nochmals einen markanten Schritt nach vorne gemacht haben. Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost sagt kämpferisch: «Wir können McLaren packen.»

Dahinter würde dann Sauber folgen, deren Auto ein so grosses Sorgenkind wie der McLaren ist. Anders gesagt: Stellt McLaren die Entwicklung weitgehend ein, so droht der Verlust vielleicht einen Platzes in der WM, mehr nicht.

Aber Formel-1-Champion Damon Hill sieht eine andere Gefahr: «Das Reglement für 2014 wird nicht komplett auf den Kopf gestellt. Vieles, was du aus dieser Modellgeneration lernst, fliesst ins nächstjährige Auto über. Wenn McLaren die Entwicklung einfach einstellt, dann werden sie die Frage nicht beantworten, was mit diesem Wagen fundamental schiefgelaufen ist. Und das würde mir furs kommende Jahr einige schlaflose Nächte bereiten.»

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