Superbike-WM: Toprak spricht Drohung aus

Boxengasse-Unfall: Wo bleibt die Reaktion der Fahrer?

Von Mathias Brunner
Die Gefahr Feuer gibt es heute zum Glück nicht mehr, die Gefahr wegfliegender Teile bleibt

Die Gefahr Feuer gibt es heute zum Glück nicht mehr, die Gefahr wegfliegender Teile bleibt

Nach dem Reifendebakel von Silverstone liess die Fahrer-Vereinigung GPDA die Muskeln spielen. Nach dem Boxengasse-Unfall vom Nürburgring schweigen die Piloten. Wieso?

Die FIA hat mit verschiedenen Massnahmen auf jenen Unfall von Paul Allen auf dem Nürburgring reagiert, der den Kamera-Mann ins Lebensgefahr brachte. Die FOM will Kamera-Teams aus der Boxengasse verbannen. Red Bull Racing baut die eigenen Schlagschrauber um und stellt die Erkenntnisse allen anderen Teams zur Verfügung. Aktion erzeugt Reaktion, und das ist gut so. Nur eine Gruppe schweigt – die Fahrer.

Nach dem Reifenplatzer-Debakel von Silverstone hatten sie sich noch kämpferisch zu Wort gemeldet und angedroht, sich das Recht vorzubehalten, nicht in die Autos zu steigen, wenn die Reifen nicht sicher seien. Zu jenem Zeitpunkt hatten der Autoverband FIA und Pirelli längst Massnahmen zur sicheren Durchführung des Deutschland-GP und zu neuen Reifen für den Nürburgring und den Hungaroring in die Wege geleitet. Das Timing der GPDA-Erklärung wirkte seltsam.

GPDA-Präsident Pedro de la Rosa hatte festgehalten: «Es geht nicht um einen Boykott, sondern um Sicherheit.» Das glauben wir gern, aber wenn dem so ist, wieso gibt es dann jetzt keine Reaktion? De la Rosa erzählt auf seiner eigenen Home-Page das Rennen nach. Von Sicherheits-Überlegungen wegen des davonfliegenden Rads steht nichts zu lesen.

Nach dem Unfall eine Helmpflicht für Team-Mitglieder zu verlangen, das ist als würde man nach einer versehentlichen Schussabgabe das Tragen von kugelsicheren Westen verlangen, statt der Frage nachzugehen, wie man vielleicht die Waffe besser sichern könnte ...

Manipulationsfehler des RBR-Mechanikers hin oder her: Die Wurzel des Übels liegt auch gemäss des BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperten Gary Anderson woanders – bei den zu extrem gewordenen Boxenstopps.

«Ein Stopp von 2,5 Sekunden gilt heute bereits als langsam. Die schnellen Reifenwechsel sind war ein optischer Genuss und ein bewundernswertes Wunder der Choreographie, aber man sieht fast die Autos nicht mehr. Eine Lösung: Ich würde die Anzahl Personal um den Wagen herum halbieren. Heute hast du drei Fachkräfte an jeder Fahrzeug-Ecke, dazu zwei Mann an den Wagenhebern vorne und hinten, zwei mit Ersatz-Wagenheber, zwei, die den Wagen halten, zwei Beoabachter für die Boxengasse. Hätten wir weniger Personal am Wagen, gäbe es auch weniger Verwirrung, wenn etwas schief läuft. Und die Fans könnten mehr sehen. Ist es für die Show wirklich so wichtig, ob ein Stopp 2,5 oder 5 Sekunden dauert? Ich glaube, wir haben am Sonntag sehr viel Glück gehabt. Das werden wir nicht immer haben.»

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