Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Diskussion um Mindestdauer für Boxenstopps

Von Petra Wiesmayer
Ultraschnelle Boxenstopps gehören vielleicht schon bald der Vergangenheit an

Ultraschnelle Boxenstopps gehören vielleicht schon bald der Vergangenheit an

Nach dem Unfalls des Kameramanns am Nürburgring diskutieren die Teams unter anderem darüber, eine Mindestdauer bei den Boxenstopps einzuführen.

Je kürzer desto besser, das war bisher die Devise für Boxenstopps, denn wer zu lange brauchte, der wurde leicht von der Konkurrent ausgebremst. Ein verpatzter Reifenwechsel konnte leicht mal den Sieg oder zumindest eine gute Platzierung kosten.

Der Druck, unter dem die beteiligten Mechaniker standen, führte zuletzt am Nürburgring beinahe zu eine Katastrophe. Das linke Hinterrad an Mark Webbers Red Bull Racing war nicht richtig befestigt, machte sich selbständig und traf einen Kamermann der FOM, der glücklicherweise keine schweren Verletzungen zuzog und mit ein paar gebrochenen Rippen, einem kaputten Schlüsselbein und einer leichten Gehirnerschütterung davon kam.

Als Konsequenz hat die FIA bereits entschieden, dass künftig alle Kameraleute an die Boxenmauer verbannt werden und alle, die in der Boxengasse arbeiten, Helme tragen müssen. Die Teams wollen nun aber noch einen Schritt weitergehen. In Ungarn werden sie am heutigen Donnerstagnachmittag unter anderem die Möglichkeit diskutieren, eine minimale Dauer für Boxenstopps einzuführen, um die Sicherheit aller zu erhöhen.

Weitere Punkte auf der Agenda des Treffens sind eine limitierte Anzahl an Leuten, die sich während der Freien Trainings in der Boxengasse aufhalten dürfen und Klarheit darüber, ob die Ingenieure bei den Stopps ebenfalls Helme tragen müssen, auch wenn sie nur nicht unmittelbar beteiligt sind und die Autos nur inspizieren.

Eine Mindestdauer bei Boxenstopss würde die Mechaniker nicht mehr dazu zwingen, in aller Eile zu arbeiten, wodurch beim Räderwechsel weniger leicht Fehler passieren würden, heißt es. Ob dieser Vorschlag wirklich von allen Teams angenommen wird, bleibt abzuwarten. Immerhin war der Boxenstopp bisher ein Rennen im Rennen und mitunter ein entscheidender Faktor, der über Sieg oder Niederlage entscheiden konnte. Außerdem ist auch nicht garantiert, dass keine Fehler mehr passieren, wenn die Mechaniker mehr Zeit haben.

Die FOM hatte ursprünglich noch viel härtere Restriktionen für Kameraleute und Presse ins Auge gefasst und sie komplett aus der Boxengasse verbannen wollen, diese aber später etwas gelockert. Bei den Freien Trainings sind nun 25 Medienvertreter erlaubt, die mit einer besonderen Weste ausgerüstet werden.

Zu guter Letzt soll auch noch diskutiert werden, wer und wer nicht künftig Zugang zur Startaufstellung haben wird.

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