Nico Rosberg: «Wir bleiben im Winter auf dem Sofa»
Nico Rosberg freut sich mit Lewis Hamilton
Sechs Runden vor Rennende kam für Nico Rosberg das Aus beim Grand Prix von Ungarn. Der Mercedes-Motor seines Silberpfeils verabschiedete sich feurig und ein bescheidenes Wochenende kam zu einem frustrierenden Abschluss. «Ein sehr durchwachsenes Wochenende für mich», resümiert der 28-Jährige. «Schon Qualifying nicht ideal erwischt, kleines Problem mit der Bremsbalance, die ist steckengeblieben und dadurch war ich dann Vierter.»
Den Start hätte er zwar «super» erwischt, aber «auch in der ersten Runde ist es einfach nicht aufgegangen.» Schon nach wenigen Kurven war er nach einer Berührung mit Ferrari-Pilot Felipe Massa neben der Strecke und fiel bis auf Rang 12 zurück. «Letztendlich wurde ich dann von Massa abgeschossen. Ich habe es mir noch mal angeguckt auf Video und es ist für mich deutlich seine Schuld. Ich bin vor ihm, lasse die Tür auch offen in die Kurve rein und der bremst trotzdem spät und steckt einfach seine Nase darein. Ich fange dann an, ein bisschen zuzumachen, dann fährt er mir voll ins Hinterrad. Das war völliger Quatsch», erzählt Rosberg weiter.
Nach dem Rennen hätte er mit dem Brasilianer gesprochen, aber «der sieht das nicht so. Kann man nichts ändern. Ich habe ihm gesagt, er solle es sich nochmal durch den Kopf gehen lassen.» Nach diesem Zwischenfall sei es schwer gewesen, meint der Silberfeil-Pilot. «Man kann einfach nicht überholen auf der Strecke. Das Positive war aber, dass das Auto echt gut lief, bis auf den technischen Defekt am Ende und bin nicht ins Ziel gekommen, das war echt schade.» Nach den Elektronikproblemen in Melbourne und dem Aufhängungsdefekt in China war es der dritte technische Defekt an seinem F1 W04 in dieser Saison. «Das ist ein bisschen zu viel, da müssen wir schauen, dass wir das verbessern.»
Ansonsten hätte es in Ungarn aber viel Positives gegeben, ganz besonders hinsichtlich der neuen Reifen, die dem Mercedes ausgesprochen gut zu liegen scheinen, vielleicht sogar besser als allen anderen, betont Nico Rosberg und kann sich eine kleine Spitze gegen die Konkurrenz nicht verkneifen. «Während wir auf dem Sofa saßen zu Hause, haben alle anderen mit den Reifen getestet. Und wer fährt damit danach am stärksten? Wir», spricht er souveränen Sieg seines Teamkollegen Lewis Hamilton an. «Ich glaube, vielleicht bleiben wir im Winter auch auf dem Sofa, dann können wir nächstes Jahr wieder richtig gut Gas geben.»