Force India: Neuer Windkanal, neues Glück
Vijay Mallya will expandieren
In seiner indischen Heimat droht Vijay Mallya gerade eine Anklage wegen Steuerhinterziehung seiner Kingfisher Airline, in Silverstone plant der Force-India-Teambesitzer eine Aufrüstung der Fabrik. Ein neuer Windkanal muss her, sagt 57-Jährige, dann wird es auch mit seinem Teams steil bergauf gehen.
Momentan ist Force India Fünfter in der Teamwertung und ein neuer 60-Prozent-Windkanal würde die Konkurrenzfähigkeit seiner Autos dramatisch verbessern, sagt Mallya. Bevor eine derart große Investition getätigt werde, müssten aber erst mal die künftigen Regeln klar sein, sprich, das Concorde Agreement muss unterschrieben sein. Sollten nämlich Windkanalarbeiten aus Kostengründen reduziert oder limitiert werden, würde sich der finanzielle Aufwand nicht lohnen.
«Wir wissen, dass wir investieren müssen, besonders auf der Aerodynamik-Seite, aber wir warten erst mal, bis Klarheit bei den Regeln besteht», sagte Mallya gegenüber Autosport. «Wenn die Zeit im Windkanal eingeschränkt wird, macht es wenig Sinn, einen supermodernen Windkanal zu bauen und Kapazitäten zu schaffen, die dann nicht genutzt werden. In diesen Fall würden wir uns den Windkanal mit jemand anders teilen. Wenn wir Zugang zu einem modernen Windkanal haben, glaube ich, dass die Leistungskurve dieses Teams exponentiell ansteigen wird, da das momentan einer unserer Schwachpunkte ist.»
Der Windkanal, den Force India jetzt nutzt, stammt aus der Zeit, als das Team noch Jordan hieß, eine Tatsache, die Mallya umso stolzer auf die Leistung seiner Mannschaft macht. Immerhin ist Force India in der WM-Wertung vor McLaren platziert, einem Team, das über modernste Infrastruktur verfügt.
«Ich bin sehr stolz, dass wir diese Leistung zeigen können, mit der Art Windkanal, die wir haben. Die Jungs machen einen eindrucksvollen Job», so Mallya. «Der Windkanal ist noch ein Überbleibsel von Eddie Jordans Team. Wir sind sehr stolz, dass wir so kleine Schritte nach vorne machen können. Das Design-Team und das technische Team machen einen brillanten Job, aber ich muss ihnen für den Endspurt die richtigen Gerätschaften zur Verfügung stellen. Das unterscheidet die kleinen Teams von den großen.»
Neben einem neuen Windkanal plant Mallya auch den Ausbau der Fabrik gegenüber der Rennstrecke in Silverstone. «Wir wollen einiges an Grund kaufen, der an unsere Fabrik anschließt, um in Zukunft expandieren zu können. Einen besseren Standort gibt es nicht.»