Symonds bei Williams: Ist Glaube an die Wende naiv?
Die Saison 2013 verläuft für Williams katastrophal: Erst im zehnten Saisonrennen – beim Ungarn-GP unmittelbar vor der Sommerpause – konnte Pastor Maldonado mit Rang 10 den ersten Saisonpunkt an Land ziehen. Ein Jahr zuvor hatte der Venezolaner den Barcelona-GP gewinnen können! Die Saison ist für den drittältesten Formel-1-Rennstall (nach Ferrari und McLaren) komplett verpfuscht, nun soll Pat Symonds retten, was noch zu retten ist.
Der langjährige Renault-Mitarbeiter (einer der Pfeiler der beiden WM-Titel von Fernando Alonso 2005 und 2006) hatte zuletzt als Berater bei Marussia gearbeitet. Am nächsten Wochenende in Belgien nimmt er die Arbeit als Technischer Direktor von Williams auf. Realisten glauben, dass Williams im Markenpokal noch Sauber abfangen kann, die Schweizer liegen auf Rang 8, mit sieben Zählern. Optimisten halten es sogar für möglich, dass Williams noch Toro Rosso einholt, die liegen mit 24 Punkten auf dem siebten WM-Zwischenrang.
Symonds geht die Arbeit pragmatisch an: Er beobachtet in Belgien die Arbeit des Rennstalls und versucht, Schwachstellen zu finden und auszumerzen.
Claire Williams – Tochter von Rennstallgründer Frank Williams und stellvertretender Teamchef – warnt vor einer Wunderheilung: «Wir glauben, dass wir das Modell FW35 zum regelmässigen Punktesammler machen können, und wir werden die Arbeit am diesjährigen Wagen auch nicht einstellen. Denn viele Entwicklungen fliessen aus in den nächstjährigen FW36 ein. Wir wissen aber auch, dass Pat bei all seiner Erfahrung nicht zaubern kann. Es wäre naiv zu glauben, dass ein Mann allein die Arbeit von 550 Fachkräften in wenigen Wochen aufwerten kann.»
Williams hat für Spa-Francorchamps ein Evo-Paket für schnelle Strecken vorbereitet, es folgt eine weitere Ausbaustufe für den extrem schnellen Kurs von Monza, danach gibt es weitere neue Teile für den Strassen-GP von Singapur.