Weber: «Warum kein zweites Comeback von Schumacher?»
Willi Weber über Michael Schumacher: «Ich hatte bis dahin noch nie gesehen, dass ein Rennfahrer ein Auto so kontrolliert am Limit bewegen kann»
Vor 25 Jahren lernte Willi Weber an einer Rennstrecke in Österreich den jungen Michael Schumacher kennen – und war gleich angetan, wie er in einem Interview mit der Abendzeitung München gesteht: «Ich wusste sofort – der Junge oder keiner. Ich hatte bis dahin noch nie gesehen, dass ein Rennfahrer ein Auto so kontrolliert am Limit bewegen kann. Man hätte damals eine 5-Mark-Münze in eine Kurve legen können und Michael wäre in jeder Runde in vollem Drift über genau diese Münze gefahren. Ich habe nur gedacht: Das gibt es doch gar nicht. Mir ist das Herz aufgegangen. Ich wusste sofort: Das ist er, den Mann brauche ich.»
Der Rest ist Geschichte: Weber nahm Schumacher gleich unter Vertrag und kassierte in der Folge kräftig mit, als sein Schützling die Karriereleiter im Eiltempo erklomm. Dass ihm die Medien dafür den Spitznamen «Mister 20 Prozent» verpassten, störte den heute 71-Jährigen nie: «Ich kann damit leben. Erfolg hat einfach seinen Preis und den habe ich durchgesetzt. Noch lieber wäre mir natürlich gewesen, wenn die mich Mister 40 Prozent genannt hätten.»
Auch das umstrittene Comeback Schumachers, der nach drei Jahren Pause mit Mercedes in die Formel 1 zurückkehrte, sieht Weber positiv: «Michaels Leben wird immer das Rennfahren sein. Er braucht diesen Adrenalin-Kick. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er das gemacht hat. Das hat ihn damals unglaublich gereizt – und dann hat er es einfach durchgezogen.» Der ehemalige Manager geht sogar noch weiter; auf die Frage, wie Schumachers Chancen stehen würden, wenn er im Red Bull Racing-Renner fahren dürfte, antwortet er: « Warum nicht noch ein Comeback von Michael? 44 Jahre – das ist doch kein Alter. Michael ist immer noch fit wie ein Turnschuh. Wenn der heute in einen Red Bull steigt, ist er bestimmt wieder ganz vorne.»