Silverstone-Verkauf: Wer steckt wirklich dahinter?
Dunkle Wolken über «The Wing»: Das neue Boxengebäude war teuer
Seit einiger Zeit haben wir aus verschiedenen Quellen gehört, dass der BRDC (British Racing Drivers’ Club) kurz davor stehe, die Silverstone-Rennstrecke zu verkaufen. Der Deal unterliegt einer Geheimhaltungsklausel, also kann keiner der Beteiligten darüber sprechen. Meinen Informationen zufolge ist in den Verkauf die Firma MEPC verwickelt, eine auf Grundstücke spezialisierte Firma aus Grossbritannien. MEPC gehört der Britischen Telekom sowie der Pensionskasse der Königlichen Post. MEPC betreibt acht Geschäftsparks in ganz Grossbritannien, ein Portfolio, das mehr als 1 Milliarde Dollar wert ist. In diesen Parks sind mehr als 1000 Firmen zuhause, die pro Jahr rund 90 Mio Dollar Miete bezahlen. Kein Zweifel: MEPC ist ein Schwergewichtler.
So wie ich höre, hat MEPC Geld geliehen, um die Silverstone-Strecke zu kaufen (die Rede ist von «Lloyds Development Capital», die auch in den Formel-1-Rennstall Marussia investiert haben), gleichzeitig arbeitet die Grundstücks-Experten mit einer Firma, die sich auf Renn-Management spezialisiert hat. Sie soll sich um die Details zur künftigen Austragung des britischen Grand Prix kümmern. So viele Firmen, die entsprechendes Know-how besitzen, gibt es in England nicht. Die naheliegende Wahl wäre «MotorSport Vision Racing» des früheren Formel-1-Piloten Jonathan Palmer.
Die heutigen Silverstone-Betreiber haben sich mit dem Bau des neuen Boxengebäudes «The Wing» sowie den Änderungen an der Rennstrecke verschuldet.
Weitergehen könnte es auf zwei Arten: Übernimmt MEPC die ganze Anlage und verleast dann Teile davon an «Silverstone Circuit»? Oder verkauft der BRDC nur die Umgebung, um den Geschäftspark zu entwickeln? Beides ist denkbar, die zweite Version ist die Wahrscheinlichere. Pläne zu einem erheblichen Ausbau liegen seit 2011 beim örtlichen Büro für Bauplanung.