Mark Webber: Den Startproblemen auf der Spur
Wieso startet Sebastian Vettel besser als Mark Webber?
Wir können die schlechten Starts von Mark Webber schon gar nicht mehr an zwei Händen abzählen. Am vergangenen Sonntag spürte der Australier schon vor dem Start zum Belgien-GP, dass mit der Kupplung etwas nicht stimmt. Für britische Journalisten ist das eine Steilvorlage, dem Weltmeisterteam zu unterstellen, man wolle Vettels Stallgefährten die Siegchance rauben. Teamchef Christian Horner sagt: «Es gibt keine Entschuldigung für die Schwierigkeiten von Mark – das ist eine grosse Schwachstelle bei uns, welche unsere Chancen auf einen vierten Titel in Folge kompromittiert. Die Kupplung arbeitete erneut nicht richtig, daher kam Mark so schlecht weg. Das müssen wir endlich in den Griff bekommen.»
Schon früher hat Horner zu Gerüchten gesagt, wonach Mark absichtlich zurückgebunden werden solle: «Das ist doch ausgemachter Unsinn. Wieso sollten wir das tun? Unser Ziel besteht darin, den WM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Da schmälern wir ganz sicher nicht die eingenen Möglichkeiten. Man muss ja immer auch damit rechnen, dass Vettel mal ausfallen kann, wie in England. Dann wäre es schön dumm, Webber nicht jede Unterstützung zu geben, um die Siegchance zu wahren.»
Auch BBC- und SPEEDWEEK-Technikexperte Gary Anderson kann das Geschätz über den angeblich benachteiligten Webber nicht mehr hören: «Ich kenne kein Topteam, dass einem seiner Piloten absichtlich weniger gutes Material geben würde. Woran also kann es liegen? Der Fahrer versucht immer, in Form von Probestarts den optimalen Punkt zu finden, an welchem die Kupplung beisst. Webber sagt, sie habe sich in Belgien angefühlt wie die Kupplung eines Traktors. Vielleicht liegt es an der Reaktionszeit. Vielleicht ist Vettel am Start cooler. Vielleicht ist der Webber zugeteilte Ingenieur für diesen Aspekt nicht ganz so gut wie jener am Wagen von Sebastian. Ich weiss es nicht. Aber ich weiss mit Sicherheit, dass die beiden das gleich Material zur Verfügung haben.»