Sauber: Heisst Plan B für Hülkenberg – Felipe Massa?
Ein Besuch von Nicolas Todt bei Sauber an einem GP-Wochenende ist nichts Ungewöhnliches: Der Rennstall von Peter Sauber und Monisha Kaltenborn ist Vater und Sohn Todt seit Jahren eng verbunden – nicht nur aufgrund der langjährigen Partnerschaft mit Ferrari, wo Jean Todt (heute FIA-Präsident) Weichensteller zu fünf WM-Titeln mit Michael Schumacher war. Ein Besuch von Nicolas Todt kann jedoch einen anderen Hintergrund habem: Todt junior muss sich für den Fall vorbereiten, dass sein Schützling Felipe Massa bei Ferrari nicht mehr erwünscht ist.
Nicolas Todt und Monisha Kaltenborn treffen sich zu diesem Thema auf Augenhöhe: Sauber ist in einer ähnlichen Situation. Auch die Schweizer müssen damit rechnen, einen Stammfahrer zu verlieren. Der feine Unterschied: Ferrari überlegt, ob es für Massa nicht eine bessere Alternative gäbe (Hülkenberg? Räikkönen?), bei Sauber hingegen überlegt Hülkenberg, ob es für Sauber nicht eine bessere Alternative gäbe (Ferrari? Lotus? Force India?).
Die andere Perspektive für Sauber: Sollte der Teenager Sergey Sirotkin tatsächlich den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz erhalten, dann muss im zweiten Sauber ein erfahrener Mann sitzen. Der heutige Stammfahrer Esteban Guitérrez oder Rohdiamant Robin Frijns sind nicht reif genug, ein Team zu führen und eine Entwicklungsrichtung vorzugeben.
Der 32 Jahre alte Felipe Massa hat Erfahrung genug: 2002, 2004 und 2005 war er schon fürs Sauber-Team unterwegs, wurde einmal WM-Zwölfter und zwei Mal WM-Dreizehnter. Podestplätze kamen erst nach dem Wechsel zu Ferrari – 36 insgesamt, davon elf Siege, der letzte davon liegt allerdings schon eine Weile zurück, 2008 in Interlagos, jenes Rennen, bei dem Felipe haarscharf am WM-Titel vorbeischrammte (der ging dann an Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes).