Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Alonso: «Der Platz hinter Massa ist ein Geschenk»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso: Glück sieht anders aus

Fernando Alonso: Glück sieht anders aus

Der Spanier spricht über seinen sechsten Startplatz und die zweite Quali-Niederlage in Folge gegen seinen künftigen Ex-Stallgefährten Felipe Massa.

Fernando Alonso ist mir manchmal ein Rätsel. Immer wieder wundere ich mich darüber, wie ein so ehrgeiziger Mensch Enttäuschungen von sich abperlen lässt, so als trüge er einen ideal imprägnierten Regenmantel. Dabei muss doch Rang 7 hier in Singapur eine besondere Demütigung sein, nicht nur gemessen am Abstand zu WM-Leader Sebastian Vettel (irgendwo da vorne auf Pole-Position), sondern auch zu Felipe Massa, dem nachgesagt wird, er habe beim schweren Unfall 2009 seinen Speed verloren. Kritiker verweisen dann gerne darauf, dass er seit damals, oder genauer: seit Brasilien 2008 kein Rennen mehr gewonnen habe.

Fernando Alonso fegt das alles vom Tisch: «Wieso soll ich davon überrascht sein, hinter Felipe zu stehen? Er war hier 2008 auf Pole, er ist noch immer schnell. Vielleicht mangelt es ihm im freien Training hin und wieder an Vertrauen ins Auto, aber mir war schon im zweiten Quali-Teil klar, dass mit ihm zu rechnen sein würde.»

Ganz in Racer-Tradition sucht Alonso auch in einer Niederlage das Positive: «Er hat mich im letzten Quali-Teil um vier Tausendstelsekunden geschlagen. Hätte ich die Nase vorn gehabt, dann müsste ich jetzt von der schmutzigen Seite losfahren.»

Gestern sprach das Gesicht von Fernando Alonso wahre Buchreihen, als er aus seinem Ferrari stieg. Die Interpretation ungefähr lautete: Die Verbesserungen sind nicht gut genug, um Red Bull Racing zu knacken.

Heute sagt der Asturier: «Der neue Frontflügel hat ungefähr eine Zehntelsekunde gebracht. Wir sind nicht dort, wo wir gerne sein würden, aber dieses Mal kann ich dem Team in Sachen Schlagzahl bei der Entwicklung keinen Vorwurf machen. Das Problem ist eher: Die anderen Teams sitzen zwischen den Rennen ja nicht im Schwimmbad. In Ungarn waren wir das viertschnellste team, und das sind wir noch immer. Das ist traurig, aber das ist nun mal die Realität. Insofern schlagen wir uns gar nicht übel – wir sind immerhin in beiden Meisterschaften auf Rang 2.»

Fürs Rennen ist Alonso wie immer die personifizierte, grimmige Entschlossenheit: «Punkte gibt es nicht im Abschlusstraining, sondern erst im Grand Prix. Es hat sich nichts daran geändert, dass wir im Rennen stärker sind als im Qualifying, also will ich aufs Podest vorstossen.»

Und dann schliesst Alonso die Klammer zu Massa: «Die Statistik sagt, dass ich in 82 Prozent der Abschlusstrainings schneller bin als er. Da kann ich mit einer Niederlage um vier Tausendstelsekunden gut leben.»

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