Sergey Sirotkin: Erster Test mit Ferrari in Fiorano!
Die Formel 1 rüstet sich für die Fortsetzung der Asien-Tournee: Südkorea, Japan und Indien folgen auf Singapur. Die ganze Formel 1? Nein. Ein kleiner Schweizer Rennstall nützt die Gelegenheit, um im grossen Russland einem jungen Piloten die ersten Meter in einem GP-Renner zu schenken.
Sergey Sirotkin fuhr während einer Demofahrt im Rahmen des 12. «Internationalen Investment Forums» zum ersten Mal ein Formel-1-Auto. Sirotkin jagte den C31 über die ersten fertigen 700 Meter der Strecke und bekam so einen Vorgeschmack auf das, was ihn nächstes Jahr erwartet.
Sergey Sirotkin: «Das waren meine ersten Meter in einem Formel-1-Auto, was natürlich etwas Spezielles ist, selbst wenn es nur einer kurzer Abschnitt der Strecke in Sotschi war. Aber ich habe dennoch einen ersten Eindruck gewonnen, und der war imponierend. Es hat auch Spass gemacht, vor so vielen Zuschauern zu fahren, zumal ja die meisten Landsleute von mir sind. Russland kann stolz sein auf diese tolle Strecke.»
Vor der Demofahrt auf dem Olympiagelände hat sich der Nachwuchsfahrer mit unseren russischen Kollegen von «f1news.ru» unterhalten. Kernaussage: Um die notwendigen Kilometer zur Erlangung des Formel-1-Führerscheins namens Superlizenz zu erhalten, wird der Russe in einem alten Ferrari ausrücken!
Sergey, du hat das Sauber-Team ja nach Monza zum Rennen begleitet. Was hast du dabei lernen können?
Einiges konnte ich schon am folgenden Wochenende bei meinem Formel-Renault-3.5-Rennen in Budapest umsetzen. Es fällt mir schwer, einen einzelnen Punkt hervorzuheben. Ich fühlte mich einfach stärker, selbstbewusster, ich fühlte mehr Vertrauen. Ich bin sicherer geworden.
Du solltest jetzt eigentlich im Renault-Renner sitzen, um für das Rennen in Le Castellet zu trainieren. Dennoch bist du hier.
Ja. Wir fanden einfach, dass Sotschi Priorität haben muss. Der Plan ist, dass ich am Sonntag in Frankreich bin und fahre, wenn auch mit unerprobtem Auto. Das wird ein Abenteuer.
Wie hattest du dich für die Demofahrt vorbereitet?
Ich hatte noch nie an einer solchen Veranstaltung teilgenommen. Ich wusste nur: lange zum Fahren komme ich wohl nicht, das sind maximal fünf Minuten, ein wenig, wie eine Autobahn hoch und runterfahren.
Welche Eindrücke hast du vom künftigen Pistenverlauf der Sotschi-Strecke?
Schwer zu sagen – weil die Bahn ja noch nicht fertig ist. Was ich jedoch gesehen habe, sieht sehr interessant aus, ich habe einen sehr positiven Eindruck.
Was gibt es Neues in Sachen Superlizenz?
Eigentlich ist das alles nur eine Formalität. Wir haben zwei Tage Zeit, um 300 Kilometer in Renntempo zu zeigen. Ich nehme diese Hürde sehr ernst, aber ich habe keine Angst vor ihr. Wir glauben, dass wir das schaffen können.
Wirst du am Lenkrad eines älteren Ferrari-Modells sitzen?
Ja.
Wo wirst du fahren?
Die ersten Tests werden in Fiorano stattfinden. Dabei muss ich mich nicht nur an die Strecke gewöhnen, sonder auch ans Auto. Das ist schon eine radikal andere Technik. Aber es ist für mich eine Gelegenheit mehr, zu lernen, und ich freue mich darauf.