Hamilton: «Da hatte ich eine Traktionskontrolle»

An welches Südkorea-Rennen kannst Du Dich am Besten erinnern?

Ehrlich gesagt erinnere ich mich an keines der Rennen hier richtig! Ich kann mich nur an ein Qualifying erinnern, bei dem ich die Nase vorn hatte. Wir haben hier schon einige halbwegs zufriedenstellende Grands Prix absolviert, aber ich habe noch nie gewonnen. So gesehen gab es nichts, das gut genug war, um sich daran zu erinnern.

Da gab es diesen Funkspruch, als Du Runde für Runde hinter dem Safety-Car gedreht hast und irgendwann einmal gesagt hast: «Kommt schon Jungs, lasst uns ein Rennen fahren»...

Ach ja, daran erinnere ich mich. Doch solche Sachen sind nichts Aussergewöhnliches, das ist ganz normal.

Seit dem Silverstone-GP konntest Du mehr Punkte sammeln als Dein Teamkollege Nico Rosberg. Worauf führst du das zurück? Liegt es an Euren unterschiedlichen Fahrstilen?

Nun, die letzten paar Rennen waren nicht so gut für mich. Doch davor lief es gut. Das hat schlicht mit meinem besseren Verständnis für das Auto zu tun. Ich habe gelernt, sein Potenzial besser zu nutzen. Wir sind auch als Team zusammengewachsen und die Kommunikation hat sich natürlich verbessert. Ich hoffe, dass wir auch an diesem Wochenende besser werden. Wir machen in diesem Bereich immer noch Fortschritte, und ich bin überzeugt, dass wir uns hinsichtlich der Kommunikation noch weiter verbessern können.

Gibt es einen Streckentyp, der dem Silberpfeil besonders gut schmeckt?

Nein, ich war sogar etwas überrascht, dass mein Renner auf allen Streckenarten gut ist. Das ist natürlich ein Segen und ich erwarte, dass wir auch hier wieder stark sein werden. Ob wir mit Red Bull Racing mithalten können, weiss ich nicht, aber mein erstes Ziel ist es, mit Ferrari mitzuhalten.

In Singapur warst Du im Qualifying sehr nahe an Sebastian Vettel dran, doch im Rennen ist er dann davongezogen. Lag das daran, dass Du im Rennen in einer ganz anderen Situation warst und er hingegen mit allen Mitteln versucht hat, eine Lücke herauszufahren?

Nein, das glaube ich nicht. Es ist einfach der wahre Speed von Red Bull Racing. Ich glaube, dass die noch viel mehr in der Hinterhand haben. Nach der Safety-Car-Phase haben alle Gas gegeben und es gibt sonst keinen Grund, warum Red Bull Racing so viel schneller davonziehen konnte. Wenn man sich die On-Board-Aufnahmen ansieht, dann erkennt man, dass Sebastian Vettel gut 20 Meter vor allen anderen Piloten im Vollgas-Modus ist. Das ist ein Riesenvorteil.

Wie reagierst Du darauf, und wie fallen die Reaktionen im Team aus?

Da gibt es nichts, was wir wirklich tun können. Wir sind immer auf der Suche nach mehr Abtrieb im Heckbereich, um die Power möglichst früh nutzen zu können. Doch das letzte Mal, dass ich so schnell beschleunigen konnte, war 2007 oder 2008, als wir noch eine Traktionskontrolle hatten.