Japan-Notizbuch, Teil 2: Sushi statt Training
Kein einfaches Unterfangen: Das Marussia-Duo Jules Bianchi und Max Chilton übte sich im Sushi-Rollen
Nebenjob von Susie Wolff
Die Japan-Premiere von Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff begann hektisch: Die und Gattin von Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff half beim britischen Bezahl-Sender Sky Sports als Co-Kommentatorin aus. Fast wäre aus dem Gastauftritt der 30-jährigen Schottin nichts geworden, denn nach ihrer Ankunft steckte die 72-fache DTM-Pilotin im Stau fest: «Das war ein riesiges Verkehrs-Chaos – aber zum Glück hat es am Ende doch gereicht. Ich habe es sogar geschafft, eine kurze Dusche im Hotel zu nehmen, sonst wäre ich hier wohl nicht so freundlich empfangen worden», witzelte sie.
Schulstunde: C22 statt C31
250 japanische Schüler im Alter von sechs bis elf Jahren wurden für eine spezielle Unterrichtsstunde an den Suzuka Circuit eingeladen. Dort wurde ihnen von den berühmten FujiTV-Moderatoren eine kleine Lehrstunde zu den Themen Aerodynamik, Chassis-Struktur und Reifenarbeit erteilt. Lokal-Held Kamui Kobayashi, der selbst vor Ort war, aber in seinem vollgepackten Programm keine Lücke für einen persönlichen Auftritt fand, organisierte als kleinen Trost ein 60-Prozent-Modell des letztjährigen Sauber-Boliden C31. Eigentlich hätten die Schüler den Renner auch in Originalgrösse bewundern wollen, doch leider wurde in Hinwil der C22 von 2003 nach Japan geschickt.
Formel-1-Action für rund 105 Euro
Die japanischen Formel-1-Anhänger müssen deutlich tiefer in die Tasche greifen als die südkoreanischen Formel-1-Fans eine Woche zuvor. Während in Mokpo die freien Trainings schon ab 3.40 Euro live beobachtet werden konnten, gibt es in Japan erst gar keine Tageskarten zu erwerben. Die günstigsten 3-Tages-Pässe im Formel-1-verrückten Land gibt es ab 14.000 Yen (rund 105 Euro), die teuersten Plätze kosten 62.000 Yen (rund 466 Euro). Für 104 Euro können Frühentschlossene bis zum 29. November 2013 auch beim Spanien-GP vom 9. bis 11. Mai 2014 Live-Action geniessen. Noch günstiger dürfen die jüngsten und ältesten Formel-1-Fans an den Circuit de Catalunya: Für sie gibt es bis zu 50 Prozent Rabatt auf die regulären Eintrittspreise.
Zaungast Jules Bianchi
Der grosse Pechvogel des ersten freien Trainings zum Japan-GP hiess Jules Bianchi. Der 24-jährige Franzose flog in der zweiten Degner-Kurve ab und beschädigte seinen Dienstwagen dabei derart, dass er auch beim zweiten freien Training den Zaungast mimen musste. Die Zeit könnte sich der Formel-1-Rookie aus Nizza mit Sushi-Basteln vertreiben. Denn er und sein Teamkollege Max Chilton wurden am Donnerstag von Altmeister Yasuo Atarachi in die Kunst des Sushi-Rollens eingeführt.