Lewis Hamilton: «Ich will Vettel unter Druck setzen»
Lewis Hamilton auf dem Weg zu Startplatz 3
Mercedes-Rennchef Toto Wolff ist ein Phantast. Für den Wiener steht nach dem Abschlusstraining von Suzuka (Japan) fest: «Was wir im Qualifying gesehen haben, das ist ein gutes Spiegelbild dessen, was wir fürs Rennen erwarten sollten.» Will heissen – die beiden Autos von Red Bull Racing fahren in einer eigenen Liga.
Unantastbar sind die Renner des Weltmeister-Teams deswegen aber noch lange nicht. Ex-GP-Pilot Martin Brundle: «Es hat sich auch hier in Japan gezeigt, dass die Achillesferse des Wagens die Energierückgewinnung ist. Immer wieder gibt es Probleme damit, und das eröffnet für die Konkurrenz natürlich Möglichkeiten.»
Aber wie sieht Lewis Hamilton das selber?
Der Mercedes-Star nach seiner Fahrt auf den dritten Startplatz, 338 Tausendstelsekunden hinter Mark Webber: «Realistisch war es heute so gut wie unmöglich, die Autos von Red Bull Racing zu bezwingen. Gleichwohl bin ich happy: meine Runden waren guten, und der Mercedes fühlt sich hervorragend an.»
Hamiltons Plan für den Start zum Japan-GP: «Ich kann von der sauberen Pistenseite losfahren, das muss ich ausnutzen. Mit einem guten Start will ich Vettel unter Druck setzen, dann sehen wir weiter.»
Lewis weiter: «Es ist oft seltsam hier – die veränderte Windrichtung im Vergleich zu gestern fühlt sich im Auto an, als ob wir mehr Haftung gefunden hätten. Ich kann es mir nur so erklären: Der Wind hat sich um 180 Grad gedreht. Wir haben auf der Geraden nun einen Rückenwind und in den Esses kommt der Wind von vorne. Wir haben also Topspeed gewonnen und Abtrieb obendrein. Aber seltsamerweise reagieren nicht alle Rennwagen gleich auf Veränderungen der Windrichtung. Für morgen soll das so weitergehen, das kann mir nur recht sein.»
Der Schlüssel zu einem guten Ergebnis hingegen, er ist nicht ganz neu. Hamilton: «Es wird wie üblich darum gehen, wer sein Reifen-Management am besten im Griff hat.»
Mercedes-Teamchef Ross Brawn ergänzt: «Der Wind hat auch für uns die Arbeit ziemlich knifflig gemacht. Die Böen sind völlig unberechenbar, das wird die Fahrer auch im Rennen auf die Probe stellen.»