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Sebastian Vettel: KERS-Problem auch im Rennen?

Von Rob La Salle
Sie ist überzeugt, der Vettel packt das schon

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Erstmals seit Lewis Hamilton in Belgien steht Sebastian Vettel nicht auf der Pole-Position – in seinem Auto machte die Energierückgewinnung schlapp.

Es war nicht primär ein schnellerer Mann, der die Pole-Serie von Sebastian Vettel in Suzuka und in der Formel-1-WM 2013 beendete: es war das KERS, die Energierückgewinnung. Christian Horner, Teamchef von Red Bull Racing: «So oft tritt es bei uns Mark Webber, aber dieses Mal hatte Sebastian Pech. Das KERS stieg im ersten Quali-Segment aus, im zweiten Teil konnten wir die Energierückgewinnung wieder zum Laufen bringen, aber nach wenigen Sekunden des letzten Quali-Teils fiel das System erneut aus. Vettel musste beide seiner Quali-Versuche ohne KERS fahren.»

Gemäss unseres Technikexperten Gary Anderson sprechen wir auf der Suzuka-Bahn von einem Nachteil von mindestens einer halben Sekunde. Aber Sebastian Vettel selber zuckt nur mit den Schultern: «Natürlich hat es schon am Morgen nicht geholfen, wegen des KERS-Defekts Zeit zu verlieren. Aber ich könnte jetzt nicht behaupten, dass ich deswegen am Nachmittag nicht in den richtigen Rhythmus gekommen wäre. Zunächst einmal Gratulation an Mark – er hat eine Superrunde gefahren. Klar hätte ich gerne ein voll funktionstüchtiges Fahrzeug gehabt, aber ich bin kein Fan von Hätte, Wenn und Wäre. Üblicherweise sind Rennfahrer ja ziemlich gut im Ausredensuchen und auch -finden. Das ist nicht mein Stil. Es ist halt so wie es ist, und mit Startplatz 2 bin ich gut bedient. Im übrigen steht gar nicht fest, ob ich Mark mit KERS bezwungen hätte. Wenn man trotz eines solchen Problems die erste Startreihe belegt, dann sollte man sich nicht beklagen.»

Vettels Renningenieur Guillaume Rocquelin meldete sich über Funk während des Trainings, um Seb die Hiobsbotschaft zu überbringen: «KERS ist heruntergefahren, Seb, bitte Bremsbalance um drei Klicks nach hinten stellen.»

Vettel fuhr sich danach die Seele aus dem Leib, aber an den Japan-Pole-Rekord von Michael Schumacher (fünf Bestzeiten in Folge) war nicht mehr zu denken. Vettel weiter: «Ich gab alles, was ich hatte. Beim ersten Versuch ist mir das Auto aus der Spoon-Kurve heraus ziemlich quergeschlagen, ich war einfach zu schnell. Beim zweiten Versuch war ich etwas vorsichtiger. Es war, abgesehen vom KERS-Problem, nicht ganz einfach da draussen. Wir hatten einen böigen Wind, da ist es ziemlich leicht, einen Fehler zu machen.»

Vettel zum KERS-Problem: «Wir müssen nun prüfen, ob und was beim Defekt in der Energierückgewinnung beschädigt worden ist. Vor dem Abschlusstraining wurde es schon eng. Einige Mechaniker von Marks Wagen sprangen ein, um meinen Jungs mitzuhelfen die Batterien zu wechseln und das Auto fürs Abschlusstraining fertig zu machen.»

Aber was, wenn das Team ein KERS-Problem nicht bereinigen kann? Sebastian: «Ganz einfach, dann muss ich es eben ohne versuchen und das Beste aus der Situation machen. Angreifen und verteidigen ist nicht einfach ohne KERS. Da fehlen dir diese sechs Sekunden mehr Power schon. Auch beim Anbremsen fehlt dir in der Ladephase das KERS als unterstütztendes Element. Deshalb reagiert man darauf dann mit einer anderen Bremsbalance.»

Hand aufs Herz: Was erwartet Sebastian Vettel im Rennen von Mark Webber?

Sebastian: «Es ist unvermeidlich, dass mit dieser Ausgangslage solche Fragen kommen. Ich erwarte von Mark nichts anders als vorher – dass er ein starkes Rennen zeigen wird und mir keine Geschenke macht.»

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