Valsecchi für Räikkönen: Worauf wartet Lotus?
Davide Valsecchi muss sich gedulden
Als Lotus bestätigte, dass Kimi Räikkönen in den USA und Brasilien nicht mehr für sie fahren werde, hiess es, man werde den Nachfolger zu gegebener Zeit verkünden. Das ist bis jetzt nicht passiert, und das ist seltsam, weil die Beförderung des Test- und Ersatzfahrers die logische Wahl wäre. Also Davide Valsecchi aus Italien.
Natürlich würden nur böswillige Zeitgenossen auf die Idee kommen, hinter Räikkönens baldiger Rücken-Operation stehe sein künftiger Arbeitgeber Ferrari. Der Wahrheit näher dürfte kommen, dass die Italiener einen top-fitten Kimi im Auto haben wollen. Dennoch kann es den Italienern gewiss nicht schaden, wenn Räikkönen nicht mehr im Lotus sitzt: Ferrari liegt im Markenpokal mit 323 zu 297 Punkten zwar um 26 Zähler vor Lotus auf Rang 3 (hinter Red Bull Racing und Mercedes), doch hat Lotus seit Singapur 106 WM-Punkte erobert, Ferrari nur 75.
Davide Valsecchi ins Auto zu setzen, wird in aller Wahrscheinlichkeit den gleichen Effekt haben, den Lotus vor etwas mehr als einem Jahr spürte: Damals kletterte in Monza der Belgier Jérôme d’Ambrosio für den gesperrten Romain Grosjean ins Auto und schaffte nicht mal einen WM-Zähler!
Auf dem Papier gibt es für Lotus mit Nico Hülkenberg die bessere Lösung, doch Sauber hat bereits bestätigt, dass der Deutsche in Texas und Brasilien weiter für sie fahren werde.
Also doch Valsecchi?
Je länger Lotus mit der Bestätigung wartet, desto eher drängt sich der Verdacht auf: Man sucht weiter nach einer anderen Lösung.