Geldverschwendung: Sotschi soll bald Moskau weichen
Wie lange werden die Formel-1-Renner auf dem Rundkurs in Sotschi unterwegs sein?
Das erste Rennen in Sotschi ist noch nicht ausgetragen, schon werden die ersten Abgesänge auf das Formel-1-Rennen in der Olympia-Stätte am Schwarzen Meer gesungen. Grund dafür ist das neuste Gerücht aus Moskau: Formel-1-Streckenarchitekt Hermann Tilke soll in der in der Nähe des Vnukovo Airport im Südwesten der Millionenmetropole eine Motorsportanlage bauen, auf denen Formel-1-Rennen ausgetragen werden können.
Natürlich liegt da der Schluss nahe, dass der Rundkurs in Moskau das Formel-1-Rennen von Sotschi in absehbarer Zeit übernehmen wird, wahrscheinlich sogar, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Die russische Regierung ist alles andere als glücklich über die Unsummen an Geldern, die in Sotschi für den Bau der Anlage ausgegeben wurden. Sie könnten den Abzug der Formel 1 als gute Gelegenheit nutzen, sich dafür bei den Verantwortlichen aus der Region zu rächen.
Es wäre auch nicht logisch, eine Strecke nach Formel-1-Standards zu bauen, wenn nicht ein definitiver Plan besteht, die Königsklasse auch da fahren zu lassen. Sicher ist: Die russische Regierung hat sich dazu verpflichtet, bis 2020 die Mittel für eine GP-Austragung in Russland bereit zu stellen. Ziel ist es, das Image von Russland aufzupolieren, um mehr Touristen in das Land zu locken. Ausserdem soll die russische Automobilindustrie dadurch gefördert werden.
Das Gerücht ist nicht neu: Schon vor einiger Zeit wurde ein Strassenrennen in St. Petersburg als mögliche Alternative zum unliebsamen Rennen in Sotschi genannt. Eine extra für die Formel 1 errichtete Strecke in unmittelbarer Nähe eines Flughafens vor den Toren von Moskau ist die bessere Option. Es wäre die zweite Strecke in der Umgebung von Moskau: Schon an der M9-Autobahn, rund 80 km nordwestlich der Stadt, steht mit dem Moscow Raceway ein Rundkurs, auf dem schon einige internationale Motorsport-Veranstaltungen durchgeführt wurden.