Newey: «Gewichtslimit muss erhöht werden»
Adrian Newey will Chancengeichheit für schwerere Fahrer
Momentan müssen Auto und Fahrer inklusive Helm und voller Montur 642 Kilogramm auf die Waage bringen. Für 2015 wurde das zwar auf 690 Kilogramm heraufgesetzt, das reiche aber nicht, meint Red-Bull-Racing-Technikchef Adrian Newey. Er versucht, eine weitere Erhöhung um 10 Kilo auf 700 Kilogramm durchzusetzen, damit größere und schwerere Fahrer nicht benachteiligt werden.
Ab 2015 wird das Gewichtslimit von 700 Kilogramm gelten, Versuche, dieses bereits ab der kommenden Saison einzuführen, scheiterten bisher am Veto eines Teams. Um eine derartige Änderung sofort umzusetzen, braucht es aber die Zustimmung aller Teams. Wie unsere Kollegen von Autosport berichten, soll das Thema beim nächsten Treffen der Strategiegruppe am kommenden Montag noch einmal angesprochen werden.
«Obwohl die Strategiegruppe bei letzten Treffen eine Anhebung das Gewichtslimits für 2015 beschlossen hat, sollte das Gesamtgewicht des Autos für 2014 angehoben werden, um Fahrern aller Gewichtsklassen Chancengleichheit zu gewähren?», steht auf der Agenda für Montag.
Da sich viele Teams Gedanken machen, wie man das Gewichtslimit mit größeren, schwereren Fahrern erreichen kann, meint Newey, dass dieses Thema unbedingt noch einmal besprochen werden müsse. «Ich finde, es muss geändert werden», sagte der Brite. «Alle Teams außer einem haben sich dafür ausgesprochen, dass das Gewicht angehoben wird. Es war einstimmig, bis auf ein Team, das dagegen war.»
Ein Fahrer, der ein Lied davon singen kann, dass Körpergröße in der Formel 1 ein Hindernis darstellen kann, ist Nico Hülkenberg. Mit 1,84 Metern ist der Emmericher nun der größte Fahrer im Feld, nachdem sich Mark Webber, ebenfalls 1,84 Meter groß, aus der Formel 1 verabschiedet hat. Nur zwei Zentimeter weniger misst Jenson Button und auch der Brite hat sich schon besorgt wegen des Limits im nächsten Jahr geäußert.
Gewicht sei natürlich immer ein Faktor in der Formel 1, weiß Adrian Newey, die Regeln für nächstes Jahr würden allerdings einen Schritt zu weit gehen. «Die Antriebsstränge sind schwer und das ist ein unglücklicher Aspekt. Ich weiß nicht, wie die Teams mit schweren Fahrer dieses Limit einhalten sollen», sagte Newey. «Man kann zwar auch sagen, wenn du 95 Kilo wiegst, kannst du nie Jockey werden und wenn du 45 Kilo wiegst, kannst du kein Rugby-Spieler werden.»
Immerhin würden Rennfahrer schon als Kind im Kartsport anfangen und bisher – seitdem das Gewicht des Fahrers und das des Autos zusammengezählt würden - wären schwere Fahrer nie derart bestraft worden, fuhr Newey fort. «Das nun plötzlich für nächstes Jahr einzuführen ist sehr unglücklich.»