Lotus: Ideen sind wichtiger als Geld
Eric Boullier ist sicher, dass Lotus wieder vorne wird mitfahren können
Es ist immer ein Balanceakt für die Teams, ihre Autos während einer Saison weiterzuentwickeln und so konkurrenzfähig wie möglich zu halten und gleichzeitig bereits am Boliden für das darauffolgende Jahr zu arbeiten. 2013 war das aufgrund der umfangreichen Reglementsänderungen noch etwas schwieriger, besonders für die kleinen Teams, die mit einem weit geringeren Budget operieren müssen als Teams wie Ferrari, McLaren oder Red Bull Racing.
Einer der Rennställe mit sehr eingeschränkten finanziellen Ressourcen ist Lotus. Bei der Arbeit am neuen Auto sei dies aber kein großer Nachteil gewesen, betont Teamchef Eric Boullier. Man hätte sich eben behelfen müssen. «Wenn man die Ressourcen nicht hat, dann braucht man Ideen», sagte der Franzose gegenüber Autosport. «Wir haben bereits vor zwei Jahren angefangen, für 2014 zu arbeiten, da wir es uns nicht leisten konnten, mehr Ressourcen darauf zu verwenden.»
Dadurch, dass alle Teams für kommende Saison praktisch bei Null anfangen, könnte die Hackordnung etwas durcheinandergewürfelt werden. Boullier glaubt allerdings nicht, dass sein Team nun plötzlich ganz vorne sein werde. «Niemand weiß, wo wir nächstes Jahr sein werden, mit unseren Ressourcen werden wir aber ganz sicher nicht dominieren. Es sieht aber ganz gut aus.»
Realistisch sollten Plätze auf dem Podium wieder möglich sein, ist Boullier sicher, da sollte auch der Verlust des ehemaligen Technikchefs James Allison, der zu Ferrari abgewandert ist, nicht viel ausmachen. «Durch das System, das wir haben, müsste man schon 15 Leute gleichzeitig abziehen, um uns zu schaden. Bei uns ist die Verantwortung auf viele Schultern verteilt.»