Lewis Hamilton: «Ich mag viele starke Gegner»
Lewis Hamilton hat allen Grund zum Strahlen: Drei Siege in Folge
Derzeit stimmt alles im Leben des 29jährigen Lewis Hamilton: Privatleben aufgeräumt, tolle Siegesserie mit Mercedes (drei Siege in Folge in Malaysia, Bahrain und China), nun will er einen Fleck im Reinheft ausradieren – den Spanien-GP konnte der Formel-1-Weltmeister von 2008 noch nie gewinnen.
«Ich mag Spanien», sagt der Mercedes-Star bei einer Interview-Runde vor dem Spanien-GP gegenüber einheimischen Journalisten. «Mir gefällt die Leidenschaft der Spanier, die Tribünen in Barcelona sind immer voll, das gibt richtig Stimmung. Das Wetter ist in der Regel gut, und alle freuen sich, dass nun die europäischen Rennen losgehen. Ich habe richtig Hunger, dieses Rennen endlich mal zu gewinnen.»
Mercedes dominiert die Saison 2014. Das Erfolgsgeheimnis der Silberpfeile gemäss Hamilton: «Das wird jetzt etwas langweilig klingen, aber es gibt keines. Der Erfolg ist schlicht das Ergebnis von viel harter Arbeit, jetzt müssen wir diese Linie konsequent weiter verfolgen.»
Vom Titelgewinn will Lewis noch nichts hören: «Ach, das ist so weit weg. Mir ist lieber, wir machen einen Schritt nach dem anderen. Ich weiss auch, wie schnell sich die Dinge in der Formel 1 ändern können. Wir sagen in der Formel 1 immer, dass der erste Gegner ein eigener Stallgefährte ist, und das hat auch noch immer Gültigkeit, aber wir sehen auch, welche Leistungen Daniel Ricciardo im Red Bull Racing zeigt, und wir haben Respekt vor Ferrari mit Fernando Alonso und Kimi Räikkönen.»
Vor Jahren wurde Hamilton hier in Spanien ausgepfiffen, wegen der 2007er Rivalität mit dem damaligen McLaren-Teamkollegen Fernando Alonso. Hamilton hat schon vor Jahren gesagt: «Vieles wurde damals in den Medien falsch dargestellt.»
Heute ist Lewis einer der beliebtesten Piloten hier in Barcelona. Lewis glaubt: «Zwischen uns gab es nie Probleme, aber es ist völlig naheliegend, dass die Fans hier für Alonso sind – er ist schliesslich nicht nur Spanier, er ist auch einer der weltbesten Piloten.»
Wie erklärt sich Hamilton die Formschwäche von Champion Sebastian Vettel? Hamilton: «Das ist von aussen schwer einzuschätzen. Daniel leistet hervorragende Arbeit, er hat sich offenbar schnell ins Team eingelebt. Um das zu schaffen und um solche Rennen zu zeigen, musst du schon viel Talent haben. Bei Sebastian habe ich den Eindruck, er scheint nicht das gleiche Gefühl fürs Auto zu haben wie in den letzten Jahren. Aber ohne tieferen Einblick in den Rennstall zu haben, kann ich nicht mehr dazu sagen.»
Ricciardo ist Vorreiter einer neuen Welle von Piloten, so wie auch Kevin Magnussen bei McLaren und Daniil Kvyat bei Toro Rosso. Hamilton meint gegenüber der spanischen «AS»: «Da gibt es eine ganze Reihe aufstrebender Fahrer, die viel Begabung zeigen. Das ist gut für die Formel 1 und schmeckt mir auch persönlich – je mehr starke Gegner, desto besser.»