Mercedes gegen Red Bull: Streit ums Hotel
Dicke Luft zwischen Niki Lauda und Helmut Marko
In Montreal schimpfte Mercedes-Chef Toto Wolff am Wochenende auf Red Bull Racing, allerdings ging es nicht um irgendwelche Manöver auf der Strecke. Vielmehr bewerte sich der Österreicher, dass Red Bull sein Team angeblich aus einem Hotel in der Nähe des Red Bull Rings geworfen habe, das die Silberpfeil-Truppe für das Grand-Prix-Wochenende anmieten wollte.
«Wir sind aus dem Hotel geschmissen worden! Wir standen plötzlich ohne Zimmer für unsere 70 Leute da, mussten nach Graz ausweichen. Die, die am härtesten arbeiten, müssen jetzt nach der Arbeit noch 70 Kilometer bis zu ihrem Hotel fahren», wird Wolff von der Bild Zeitung zitiert. Genau gesagt, geht es um eine Buchung im 13 Kilometer entfernten Schloss Gabelhofen, das sich seit knapp zwei Monaten in Red-Bull-Besitz befindet.
Alles Unsinn, sagt Red-Bull-Motorsportdirektor Hemult Marko. «Mercedes hat uns die Zimmer plötzlich und ohne Grund gekündigt! Es gibt einen Schriftverkehr, der das klar beweist!», sagte der gegenüber der Zeitung. «Wir haben niemanden aus unserem Hotel geschmissen», meinte der 71-Jährige und verdeutlichte gegenüber der Nachrichtenagentur APA, das Ganze sei ein «unverständliches Theater».
«Wir kennen nur eine Mercedes-Anfrage betreffend das Schloss Gabelhofen, und selbst die kam, bevor das Projekt Spielberg überhaupt involviert war. Was andere Hotels machen, darauf haben wir keinen Einfluss», sagte Marko und wies vielmehr darauf hin, dass Red Bull alles getan hätte, um Lewis Hamilton ein Zimmer in Zeltweg zu besorgen: «Wir haben ihm trotz großer Schwierigkeiten ein Zimmer im Steirerschlössl gegeben, damit er in seiner Fahrtüchtigkeit und in der Vorbereitung nicht gehandicapt ist.»
Mercedes-Mann Niki Lauda kontert jedoch und bestreitet, dass Mercedes die Buchung selbst storniert habe. «Eine Frechheit! Wir haben keine Zimmer storniert! Warum sollten wir ausziehen? Weil der Mateschitz das Hotel gekauft hat? Wir hätten gerne dort übernachtet.»