Daniel Ricciardo: Sieg dank perfekter Strategie
Red Bull Racing feierte in Ungarn Daniel Ricciardos zweiten Sieg
Zum zweiten Mal in diesem Jahr konnten Daniel Ricciardo und Red Bull Racing die Gunst der Stunde nutzen, als es für das normalerweise dominante Mercedes-Team nicht ganz nach Plan lief.
«Ich glaube, dieser Sieg ist noch befriedigender als der in Montreal, weil wir sie ohne Probleme geschlagen haben», sagte Teamchef Christian Horner. «Wir haben bei der Strategie alles richtig gemacht, Daniel ist perfekt gefahren, die Boxenstopps waren gut, die Überholmanöver waren exzellent und ich glaube, wir haben zwei Mercedes geschlagen, die keine Probleme hatten.»
Natürlich hatte Ricciardo seinen Konkurrenten gegenüber einen Vorteil, als er es beim ersten Safety Car gerade noch in die Box schaffte, der Schlüssel zum Erfolg war aber, dass er beim zweiten Safety Car einen Stopp einlegte. Nur drei Autos taten das Gleiche und während sich Daniel für die weichen Reifen entschied – in der Absicht, noch einmal zu stoppen, um dann so lange wie möglich frische Reifen zu haben – holten sich die Williams-Fahrer die Medium-Mischung ab.
Und genau in der Phase vor dem letzten Stopp überholte er Hamilton und Alonso. «Er ist auf den Intermediates gestartet und der erste Sektor brauchte eine ganze Weile, um abzutrocknen. Nachdem Unfall des Caterham kam das Safety Car heraus – wir wussten sofort, dass es kommen würde – und wir riefen beide Jungs 'Box, Box, Box'. Seb war weiter vorne und schon in der Mitte der letzten Kurve, Daniel war aber etwas weiter hinten und schaffte es noch, in die Boxengasse abzubiegen.»
«Die ersten vier Autos schafften es nicht in die Boxengasse, die Gruppe dahinter, die es schaffte, hatte dann das große Los gezogen. Jenson blieb auf den Intermediates draußen, die auf der ersten halben Runde nach dem Neustart die richtigen Reifen waren, Daniel konnte dann eine aggressive Strategie fahren.»
«Was ihm aber wirklich half, war der Abschnitt vor seinem letzten Boxenstopp, er konnte auf den weichen Reifen sehr lange fahren. Wir beobachteten Massa und dachten, dass er versuchen würde durchzufahren und versuchten, ein Boxenfenster zu finden. Wir wussten, dass wir noch einmal stoppen mussten und wollten das so spät wie möglich tun, damit wir in den letzten 10 bis 15 Runden möglichst frische Reifen hatten.»
«Es sah nicht so aus, als ob es funktionieren sollte, denn er holte schnell auf, die Jungs haben so hart gekämpft, es sah so aus, als würden wir unsere Reifen ruinieren und wir waren auf der Geraden das ganze Wochenende lang nicht schnell. Es sah nicht so aus, als ob es klappen würde. Als sie dann immer mehr abbauten, ließ Daniel es etwas ruhiger angehen und dann dieses fantastische Überholmanöver gegen Hamilton, außen herum in Kurve 2, dann vorbei an Alonso und es war geschafft.»
Horner war voll des Lobs für seinen Fahrer. «Der Kerl schwimmt momentan auf einer Welle des Selbstvertrauens. Ihr habt wahrscheinlich seinen Funkspruch gehört, nachdem er zwei Weltmeister überholt hatte. Er fährt das Auto mit einer solchen Leichtigkeit und es läuft auch alles für ihn. Beim ersten Stopp rechtzeitig reinzukommen, war das entscheidende Element des Rennens.»
«Wir hatten dann vor dem letzten Stopp ein Problem mit einem Zylinder des Motors, die Renault-Jungs haben aber einen Ausweg gefunden und den Sensor abgeschaltet. Seine Überholmanöver in den letzten fünf Runden waren wirklich das Sahnehäubchen auf einem fantastischen Rennen.»