Ferrari im Rückstand: Präsentation nur im Internet
Eine Show wie im Januar 2011 wird es bei Ferrari nicht mehr geben
Keine Vorstellung eines neuen Grand-Prix-Renners war so prestigeträchtig wie jene von Ferrari. Vor handverlesener Schar von Berichterstattern tummelten sich die Granden aus Politik und Wirtschaft, um zu erleben, wie Ferrari-Präsident Luca Montezemolo eine launige Rede hält und die Ferrari-Fahrer dann das edle Tuch von der neuen roten Göttin ziehen. Applaus.
Tempi passati.
Eine Präsentation des 2015er Ferrari von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen wird es nur für Menschen geben, welche Zugang zum weltweiten Netz haben: der neue Formel-1-Ferrari, viele Gläubige erschreckend mit der Projektnummer 666, wird ganz unspektakulär im Internet vorgestellt. Bemerkenswert ist dabei nur, dass in aller Wahrscheinlichkeit das Netz vor Zugriffen kollabieren wird.
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bestätigt: «Wir zeigen das neue Auto im Netz, Ende Janaur. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Der Grund dafür ist sehr einfach – die Techniker haben mir erklärt, dass wir drei Tage verlieren, sollten wir eine der üblichen Präsentationen planen. Diese drei Tage können wir uns nicht leisten.»
Wie der neue Wagen heissen wird, steht noch nicht fest. Vor einem Jahr hatte Ferrari die Fans abstimmen lassen, heraus kam F14 T (für Ferrari, das Jahr 2014 und Turbo). Folgerichtig wäre F15 T, aber Ferrari hat so viel auf den Kopf gestellt, dass wir uns nicht über eine radikal andere Fahrzeugbezeichnung wundern sollten.
Es steht auch noch nicht offiziell fest, wer am 1. Februar in Jerez de la Frontera den neuen Wagen fahren wird. Wir tippen auf Sebastian Vettel.
Die gute Nachricht bei aller Betriebsamkeit in Maranello: Das 2015er Chassis hat alle FIA-Crashtests und Belastungsprüfungen bereits bestanden.