Trotz Sebastian Vettel: Ferrari auch 2015 sieglos?
Sebastian Vettel im neuen Ferrari bei den Tests in Jerez
Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel badet im Mythos Ferrari, aber ein Phantast ist er deswegen nicht geworden. «Der Jerez-Test war lediglich dazu da, Kilometer zu sammeln und das neue Auto kennenzulernen», sagt der Heppenheimer. «Bestzeiten spielen dabei keine Rolle. Was Sache ist, werden wir erst später erfahren. Ich glaube fest daran, dass wir Erfolg haben werden, aber über Nacht wird das nicht passieren.»
Ob der Aufwärtstrend bei Ferrari wahrhaftig ist, sehen wir bald: beim nächsten Wintertest auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya (ab 19. Februar), beim letzten Probelauf vor der Saison (ebenfalls in Barcelona, ab 26. Februar) und dann beim WM-Auftakt in Australien (15. März).
Nach vier Bestzeiten für Ferrari in Andalusien (drei Mal mit dem Werksteam, einmal mit Kunde Sauber) ist Ferrari-Präsident Sergio Marchionne angetan: «Das Verhalten des neuen Autos ist ermutigend», sagt der Italo-Kanadier im Rahmen einer Fachtagung in New York. «Aber es ist eine Sache, eine schnelle Runde hinzulegen, und eine ganz andere, ein komplettes Rennen zurückzulegen. Ich habe jedes Vertrauen in unsere Scuderia und bin stolz auf die geleistete Arbeit. Ich erwarte im ersten WM-Teil keine Wunder, aber ich will weiter Fortschritte sehen. Was die wert sind, darüber werden wir in Barcelona mehr erfahren.»
Der langjährige Ferrari-Testfahrer Marc Gené ist hingegen spektisch. Nicht dass er an den Fortschritten von Ferrari zweifeln würde, der Spanier ist vielmehr davon überzeugt, dass Weltmeister Mercedes mindestens so stark ist wie zuvor.
In der spanischen Sportzeitung «Marca» sagt Gené: «Ich kann mir noch nicht vorstellen, dass wir 2015 ein Rennen gewinnen. Aber wenn jemand die Mercedes schlägt, dann sehe ich am ehesten dazu in der Lage – Ferrari oder McLaren-Honda.»
Zur Erinnerung: der letzte Sieg von Ferrari geht auf den Spanien-GP 2013 zurück, mit Fernando Alonso auf Rang 1.