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Renault: Sponsoren weg, Fahrer krank

Von Mathias Brunner
Lucas di Grassi beim FIA-Test.

Lucas di Grassi beim FIA-Test.

ING und Mutua Madrilena wenden Renault den Rücken – Sitzprobe für Lucas di Grassi, weil Romani Grosjean krank ist.

Renault kommt nicht zur Ruhe: In Paris wurde das Team mit einer Sperre auf Bewährung bestraft, nachdem Teamchef Flavio Briatore beim Singapore-GP 2009 seinen Piloten Nelson Piquet angewiesen hatte, absichtlich in die Mauer zu fahren und so eine Safety-Car-Phase auszulösen. Briatore ist von der FIA dafür lebenslänglich gesperrt, Ingenieurs-Urgestein Pat Symonds auf fünf Jahre, Piquet ging als Informat straffrei aus.

Renault hat inzwischen beteuert, in der Formel 1 zu bleiben, aber die finanzielle Lage des Rennstalls verbessert sich nicht: Der niederländische Finanzdienstleister ING hat in der Nacht auf Freitag die Kleber von Auto und Stellwänden entfernen lassen. «Im Lichte des Pariser Urteils beenden wir unser Abkommen mit sofortiger Wirkung.»

Der Vertrag wäre Ende 2009 sowieso ausgelaufen.

Auf der Teamkleidung bleiben die ING-Aufnäher noch, in Japan jedoch werden sie verschwunden sein.

Schon zuvor hatte die spanische Versicherungs-Gesellschaft Mutua Madrilena seine Kleber entfernen lassen. Die Spanier teilten mit, eine Versicherungs-Gesellschaft könne es sich nicht leisten, mit einem Rennstall zu kooperieren, der absichtlich Leib und Leben von Menschen (Fahrer wie Zuschauer) aufs Spiel setze.

Dem Ungemach nicht genug: Renault-Nachwuchspilot Romain Grosjean fühlte sich am Donnertag so unwohl, dass er nach kurzer Zeit die Rennstrecke verliess und ins Bett ging. Ersatzfahrer Lucas di Grassi absolvierte sicherheitshalber die erforderlichen FIA-Tests (innerhalb von fünf Sekunden aus dem Wagen klettern) und nahm an den Sitzungen mit den Ingenieuren teil. Ist der Genfer Grosjean auch heute nicht fit, wird der Brasilianer zu seinem ersten GP-Einsatz kommen.
 

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