Bernie Ecclestones Wunsch: Mercedes-Motoren für alle
Christian Horner wäre Ecclestones Voschlag gegenüber nicht abgeneigt
Bernie Ecclestone kann sich mit den V6-Turbomotoren einfach nicht anfreunden. Trotz Sebastian Vettels Sieg in Malaysia und der Tatsache, dass Ferrari Mercedes immer näher zu kommen scheint, ist dem Briten die Dominanz der Silberpfeile noch immer zu groß. Renault hinkt den Motoren aus silberner und roter Schmiede noch weit hinterher, Honda befindet sich am Anfang einer Lernphase.
Speziell von Seiten Red Bull gab es in letzter Zeit immer häufiger die Drohung, aus der Formel 1 auszusteigen, sollte sich nicht bald etwas ändern. Ähnliche Aussagen waren aus Frankreich von Renault zu hören, weil man kaum noch eine Chance sieht, den Rückstand auf die Spitze zu verkleinern oder gar aufzuschließen.
Eine Möglichkeit, wie der Rest des Feldes den Silbernen näher kommen könnte, sieht Formel-1-Chef Bernie Ecclestone: Mercedes-Motoren für alle. «Entweder die alten V8-Motoren oder die gleichen Motoren für alle. Mercedes sollte alle Teams mit Motoren beliefern», sagte er gegenüber Sport Bild. «Damit würden die Diskussionen um Ungleichheiten bei den Antrieben aufhören, und die sportliche Spannung würde sich deutlich erhöhen.»
Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda hätte damit kein Problem. «Wenn Renault und Honda gehen, dann geben wir allen 20 Mercedes-Motoren. Wo ist das Problem?», fragte der Österreicher in der Gazzetta dello Sport. «Wenn sie es trotz ihres ganzen Geldes nicht schaffen, um den Sieg zu kämpfen, dann sollte das nicht das Problem von Mercedes sein.»
Toto Wolff glaubt nicht, dass so ein Szenario möglich wäre. «Ich glaube nicht, dass Ferrari einen Mercedes-Motor nehmen würde», ist er sicher. Dieses Problem würde sich in Laudas Augen aber kaum stellen. «Als ich Weltmeisterschaften gewonnen habe, gab es zwei Ferrari-Motoren und 20 Cosworth, da hat sich nie jemand beschwert», betonte er und Eccelstone stimmt zu. «Lasst Ferrari außen vor. Die sind eine Ausnahme.»
Bei Red Bull Racing könnte man sich mit Mercedes-Motoren durchaus anfreunden, wie Teamchef Christian Horner andeutete. «Nun ja, im Automobilbau arbeiten Infiniti und Mercedes ja bereits zusammen. Mercedes beliefert Infiniti mit Motoren», meinte er zu der Möglichkeit, die Toto Wolff jedoch umgehend abtat. «In der Formel 1 geht es darum zu gewinnen. Den Motor auch an deinen härtesten Konkurrenten zu liefern, würde bedeuten, dass du dich selbst schwächst.»