Kimi Räikkönen (Ferrari): «Ich bin ein Abend-Mensch»
Kimi Räikkönen
Es hat seinen Grund, wieso in der Formel-1-Fan-Umfrage der Fahrervereinigung GPDA ein ganz gewisser Pilot am meisten Beliebtheitsstimmen erhielt – Kimi Räikkönen. Der finnische Weltmeister von 2007 pfeift auf Konventionen, zieht sein Ding durch, ist zwischendurch herrlich politisch unkorrekt, das kommt bei den GP-Anhängern gut an (und bei den Berichterstattern auch), weil es nicht nur ehrlich wirkt, sondern ehrlich ist, und weil Kimi einer der letzten grossen Rebellen ist, so wie Rennfahrer mal waren.
Während alle hier über die besonderen Anforderungen von Singapur schwadronieren (Verfasser eingeschlossen) – die Hitze, die Nacht, die Zeitverschiebung – lässt das Kimi alles ziemlich Iceman-ig: «Diese Strecke ist letztlich wie jeder andere. Wenn du schnell fahren willst, dann ist jede anforderungsreich. Nur mit dem Unterschied, dass in den Rennen hier oft eine Menge passiert, mal gucken, wie es läuft.»
«Ein gutes Qualifying, so wie in Monza, würde helfen, aber hier kann man recht gut überholen, also lassen sich Plätze notfalls auch gutmachen. Wenn wir nicht von kleinen Problemen zurückgebunden werden, wie in Italien beim Start, dann sollten wir hier üppig punkten können.»
Auf die Frage, welche besondere Vorbereitung Kimi für den schweisstreibenden Singapur-GP absolviert habe, verzieht Räikkönen das Gesicht: «Nichts Besonderes, das Übliche halt. Ich war in Bangkok für eine Promo (Singha-Bier ist nun sein persönlicher Sponsor, M.B.), also weiss ich nicht mal, welche Zeit wir nun haben. Ich kam einfach her zu jener Zeit, die man mir vorgegeben hatte, aber ich schlafe sowieso immer gut, also sehe ich keine Probleme nahen.»
«Dann kommen einige Tage bis hin zum Japan-GP, die Zeitverschiebung zu Singapur ist nicht umwerfend, um genau zu sein, finde ich die Umstellung von Europa nach Singapur jetzt auch kein Ding. Ich bin sowieso eher der Abend-Mensch. Also macht mir der verschobene Zeitplan kein Kopfzerbrechen.»
Kimi Räikkönen hat in Singapur zugegeben, dass der schlechte Start wohl auf seine Kappe geht («vielleicht lagen meine Finger nicht ideal auf der Kupplungswippe»), das Startprozedere vom Ablauf her wird bei Ferrari jedenfalls nicht geändert.