Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso: «Punkte sollten möglich sein»

Von Petra Wiesmayer
Die finstere Mine täuscht. Fernando Alonso ist guter Dinge.

Die finstere Mine täuscht. Fernando Alonso ist guter Dinge.

Trotz bisher magerer Saisonbilanz bleibt Fernando Alonso Optimist. In Singapur sollte McLaren wieder näher an der Konkurrenz dran sein und Punkte im Rennen seien nicht unrealistisch, meint der Spanier.

«Wir müssen aber erst mal abwarten», schränkt er ein. «Es ist noch viel zu früh, um eine Prognose abzugeben, denn wir wissen noch nicht, wo wir stehen. Dieses Wochenende ist aber definitiv eines, an dem wir etwas mehr erwarten können als in Belgien und Monza. Wir werden also versuchen, so professionell zu sein, wie wir können. Wenn wir hoffentlich ein problemfreies Wochenende haben, sollten wir auch in die Punkte fahren können.»

«Die Strecke hier sollte uns viel besser liegen und auch nach den Strafen in Belgien und Monza haben wir jetzt mehr Spielraum bezüglich der Motoren und ich glaube, dass wir in Singapur wieder ernsthafter Rennen fahren können.» Wichtig sei auf alle Fälle, in den Trainings so viel zu fahren wie möglich, betonte Alonso.

«So kann man auch das Vertrauen in das Auto aufbauen. Dann brauchen wir ein gutes Qualifying und hier ist auch der Start entscheidend. Das Rennen ist aber auch vom mechanischen Gesichtspunkt her hart, für das Getriebe, die Bremsen. Da muss sehr viel perfekt zusammenpassen, damit wir ein gutes Ergebnis schaffen. Dann sollten Punkte an diesem Wochenende durchaus möglich sein.»

Schon in den Punkterängen ins Rennen zu gehen, sei zwar hilfreich, aber nicht unbedingt notwendig, dämpfte Fernando Alonso allzu große Erwartungen ans Qualifying. «Manchmal startet man von Platz 3 und hat schon alle verfügbaren Reifen gebraucht, manchmal startet man von Platz 12 und hat für das Rennen noch neue Reifen übrig. Das sind verschiedene Ausgangslagen. Punkte sind aber auf alle Fälle das oberste Ziel für das Wochenende.»

Bei seinen bisherigen Auftritten in Singapur hat Fernando Alonso nie schlechter als auf Platz 4 abgeschnitten. Ob das auch am kommenden Sonntag möglich ist, müsse man abwarten, sagt er. «Die Charakteristik der Strecke kommt mir und meinem Fahrstil entgegen. Ich hatte hier immer Glück und war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und die Ergebnisse waren immer gut. Ich hoffe, dass wir diesen Schnitt halten können.»

Als ehemaliger Renault-Pilot musste sich Fernando Alonso in Singapur natürlich auch die Frage bezüglich der zerrütteten Ehe von Red Bull Racing und den Franzosen gefallen lassen, meinte aber er habe zu wenig Einsicht in die Dinge, um sich eine Meinung bilden zu können. «Es ist aber gut für die Formel 1, wenn Renault bleibt, sei es als Zulieferer oder auch als eigenständiges Team. Renault und die Formel 1 haben eine lange gemeinsame Geschichte.»

Die Fans in Singapur bezeichnen des Rennen 2010 als ihren Lieblings-Grand-Prix. Nach seinen Erinnerungen an dieses Rennen gefragt, musste Fernando Alonso nicht lange überlegen. «Ich habe gewonnen», kam wie aus der Pistole geschossen. «Es war ein harter Kampf mit den Red Bull Racing-Autos, wir waren im Training etwas langsamer, aber die Qualifying-Runde war recht gut, und da man auf dieser Strecke nur schwer überholen kann, konnten wir den ersten Platz halten. Ich weiß, dass es sehr emotional war, auch die Party danach.» An den Tag danach würde er sich nicht mehr erinnern, sagte Alonso scherzhaft.

Die Kritik des ehemaligen Formel-1-Piloten Mark Webber, dass am hinteren Ende der Starterfeldes nicht viel Talent zu finden sei, versucht Fernando Alonso zu relativieren. «Das ist schwer zu sagen, da die Autos in unterschiedlichen Zeiten auch immer unterschiedlich sind. Ich glaube, dass wir in diesem Jahr ein gutes Fahrerfeld haben. Bei den Rookies ist es schwer zu sagen, wie gut sie wirklich sind, weil die Autos nicht so besonders sind, aber ich glaube nicht, dass dieses Jahr sich von den früheren sehr unterscheidet.»

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