Neue Besitzer Formel 1: Aus für Bernie Ecclestone?
Die Äusserungen von Bernie Ecclestone anlässlich des Sport-Forums «Camp Beckenbauer» haben viel Wirbel verursacht: «Mr. Formula One» hat angekündigt, dass sich die Besitzverhältnisse in der Formel 1 ändern werden, noch in diesem Jahr. Seither ist in den sozialen Netzwerken der Teufel los, denn es wird heftig diskutiert: Bedeutet das den Rücktritt jenes Mannes, der den modernen Grand-Prix-Sport geformt hat?
Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen, ebenfalls Gast im Camp Beckenbauer: «Das fühlt sich komplett unwirklich an. Denn Bernie Ecclestone ist so lange in der Formel 1. Er hat die Formel 1 zu dem gemacht, was sie heute ist. Das ist ein enormes Geschäft mit riesigem Unterhaltungsfaktor geworden.»
Die deutsche Rennlegende Hans Stuck (64), ebenfalls beim Sportforum in Kitzbühel zu Gast, meint: «Bernie Ecclestone hat für die Formel 1 unheimlich viel getan, ohne ihn wäre der Sport heute sicher nicht dort, wo er ist. Aber alles besitzt einen gewissen Zeitfaktor, und das gilt auch für Bernie. Ein Zeitpunkt, an dem er sich über die Frage Nachfolge Gedanken machen muss. Ich finde es toll, dass er das macht. Eigentlich habe ich immer gedacht, er arbeitet so lange, bis er vom Hocker fällt.»
Der Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) weiter: «Wenn er nun aber vom Verkauf von Anteilen redet, dann spricht das aus meiner Sicht dafür, dass er vielleicht die Zeichen der Zeit erkannt hat und etwas Neues machen will. Die Zeiten ändern sich, Bernie Ecclestone wird älter. Ich war etwas erstaunt heute, ihn zu hören, er wirkt auf mich langsamer. Ich bin froh, dass er nun offenbar voraus denkt, an die Zeiten, wenn er nicht mehr unter uns ist.»
Aber neue Besitzverhältnisse müssen nicht bedeuten, dass sich der 84jährige Ecclestone zur Ruhe setzt. Wer immer sich die Mehrheitsanteile sichert, wird kein Kenner des Sports sein und einen erfahrenen Geschäftsleiter brauchen. Und Bernie Ecclestone selber hat nur von anderen Besitzverhältnissen gesprochen. Das Wort Rücktritt hat er mit keiner Silbe erwähnt.