Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg (Mercedes): «Regeln gegen Hamilton klar»

Von Rob La Salle
Nico Rosberg

Nico Rosberg

​Um 48 Punkte liegt Nico Rosberg gemessen an WM-Leader Lewis Hamilton hinten. Wie will er das bei nur noch fünf ausstehenden Grands Prix der Saison 2015 wettmachen?

Lewis Hamilton fährt 2015 eine fast optimale Saison. Der Engländer selber bezeichnet seine Darbietungen als besser denn je, das Glück ist meist auch auf seiner Seite, es ist das Glück des Tüchtigen. Nico Rosberg hingegen ist die Überlegenheit aus den Qualifyings verloren gegangen, der Grund ist dem Deutschen selber nicht ganz klar. Im Interview mit den Kollegen von Canal+ weigert sich der elffache GP-Sieger aber, das Rennen um den Titel aufzugeben, 48 Punkte Rückstand hin oder her.

Nico sagt: «Ich fühle mich gut. Ich habe einfach zu wenige WM-Punkte. Es ist keine schlechte Saison, aber eben keine perfekte. Lewis hat einen besseren Job gemacht, das ist nicht gut für mich. Aber ich gebe nicht auf. Noch sind 125 Punkte zu holen. Gut, der Abstand zu ihm ist gross, ich bin ein wenig auf Glück angewiesen, aber wir haben oft genug in diesem Sport erlebt, was alles passieren kann. Ich will Rennen gewinnen, das ist mein erstes Ziel, erst dann kann ich wieder an den Titel denken.»

In fünf der letzten sechs Rennen hat Nico beim Start gleich mal Plätze verloren. Nico meint: «Zuvor war alles perfekt, nun ist es für die Ingenieure viel kniffliger, den Wagen vor dem Start ideal hinzubekommen. Es war für unser Team schwierig, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.»

Dem Vorwurf mangelnder Aggressivität im Zweikampf widerspricht Rosberg entschlossen: «Damit bin ich nicht einverstanden. Vielleicht habe ich ihm zu viel Raum gelassen, aber aus der Bordperspektive ist das oft ein wenig schwierig abzuschätzen. Ich habe mir das Video von Suzuka angeschaut und muss sagen – in Kurve 1 habe ich ihm zu viel Raum gelassen. In der zweiten Kurve habe ich dann versucht, es enger zu machen, aber das ging nicht, weil mein Auto untersteuerte, also über die Vorderräder aus der Kurve schob.»

Viele glauben, das alles sind Nachwirkungen von der Rüge, die es nach der Kollision mit Hamilton in Belgien 2014 gab. Nico meint: «Ich habe von Spa 2014 viel gelernt, aber das war ein einzelnes Ereignis, ich finde nicht, dass das einen Bruch darstellt. Es gibt einfach seither klare Regeln, wenn ich mit Lewis kämpfe, wir halten uns an diese Regeln, sie sind klar, und damit hat sich’s.»

Als Helfer im WM-Kampf ortet Nico «die Ferrari. Es wäre wichtig für mich, dass sie zwischen uns Rennen beenden.»

In Russland 2014, so erinnert sich Rosberg, «habe ich es nach dem Start versemmelt. Ich habe viel zu spät gebremst, das hat mein Rennen ruiniert. Ich bin danach mit nur einem frühen Stopp fast den ganzen Grand Prix mit nur einem Reifensatz gefahren und konnte noch bis Rang 2 aufholen. Leider hat mein Start alles ruiniert. Aber ich denke nicht mehr an 2014. Ich komme nicht mit Gedanken der Rache zurück nach Russland. Ich will einfach gewinnen, das ist alles.»

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