Mercedes und Manor wie Ferrari und Haas F1?
Toto Wolff weiss: «Die Zusammenarbeit mit einem anderen Team könnte dir den einen oder anderen Misserfolg ersparen»
Die enge Zusammenarbeit von Konkurrent Ferrari und Formel-1-Neueinsteiger Haas F1 sorgte bei Mercedes im vergangenen Jahr für Diskussionen. Schliesslich reichten die Silberpfeil-Verantwortlichen beim Saisonfinale in Abu Dhabi eine offizielle Anfrage beim Automobilweltverband FIA ein, um zu klären, was bei den Kooperationen zwischen den Formel-1-Rennställen im Bereich der aerodynamischen Entwicklung denn nun erlaubt sei und was eben nicht.
Doch nun erklärt Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff auf die Frage der Kollegen von Auto, Motor und Sport, ob er einen Ferrari-Vorteil im Bereich der Aerodynamik aufgrund der Haas-F1-Partnerschaft befürchte: «Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Hier geht es um Sport, und der braucht Konkurrenz und den Kampf auf der Strecke. Deshalb schauen wir da mit einem lachenden und einem weinenden Auge darauf.»
Der 44-jährige Wiener lobt: «Ferrari hat intelligente Schritte gesetzt in der Kooperation mit HaasF1, und es könnte schon sein, dass daraus Performance entstanden ist. Wenn das so kommt, haben sie alles richtig gemacht.» Doch er betont auch: «Ich will mich davor hüten, eine Einschätzung vor den Barcelona-Test zu geben. Aber mit Ferrari ist sicher zu rechnen.»
Die sanften Töne des Österreichers regen die Fantasie der Gerüchteköche an, die eine ähnliche Kooperation zwischen Mercedes und dem Formel-1-Schlusslicht Manor sehen. Wolff betont zwar, dass Manor jetzt noch nicht das B-Team von Mercedes sei, obwohl die Briten Mercedes-Junior Pascal Wehrlein verpflichtet haben und neben den Mercedes-Motoren auch den Windkanal der Sternmarke nutzen.
Doch der Motorsportdirektor schliesst eine künftige Zusammenarbeit nach dem Ferrari-Modell nicht aus. «Da müssen wir uns alle Möglichkeiten offenhalten. Wenn es innerhalb des Reglements Wege der Zusammenarbeit zwischen zwei Teams gibt, die Performance bringen, dann muss man sie ausloten.»
Wolff warnt aber auch gleichzeitig: «Ich bin nicht ganz überzeugt, ob es die richtige Richtung für die Formel 1 ist, wenn sich die grossen Rennställe B-Teams heranziehen, die dann bestimmte Entwicklungsrichtungen ausprobieren. Wir haben 2017 eine grosse Änderung des Reglements vor uns. Da kann so etwas Gold wert sein. Die Zusammenarbeit mit einem anderen Team könnte dir den einen oder anderen Misserfolg ersparen. Wie gesagt: Von der Philosophie finde ich es nicht richtig.»
Die wichtigsten Termine
Präsentationen/Roll-out
15. Februar: Roll-out Mercedes (Silverstone, unbestätigt)
17. Februar: Red Bull Racing (in London, Team-Farben)
21. Februar: Präsentation McLaren-Honda (Ort unklar)
21. Februar: Roll-out und Filmtag Ferrari (Circuit de Barcelona-Catalunya)
21. Februar: Roll-out und Filmtag HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation HaasF1 (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Williams (Circuit de Barcelona-Catalunya)
22. Februar: Präsentation Manor (Circuit de Barcelona-Catalunya)
29. Februar: Präsentation Toro Rosso (Circuit de Barcelona-Catalunya)
1. März: Neuer Sauber (Circuit de Barcelona-Catalunya)
Formel-1-Wintertests
22.–25. Februar: Spanien (Barcelona)
1.–4. März: Spanien (Barcelona)
Formel-1-WM
20. März: Australien (Melbourne)
3. April: Bahrain (Sakhir)
17. April: China (Shanghai)
1. Mai: Russland (Sotschi)
15. Mai: Spanien (Barcelona)
29. Mai: Monaco (Monte Carlo)
12. Juni: Kanada (Montreal)
19. Juni: Aserbaidschan (Baku) *
3. Juli: Österreich (Spielberg)
10. Juli: Grossbritannien (Silverstone)
24. Juli: Ungarn (Budapest)
31. Juli: Deutschland (Hockenheim)
28. August: Belgien (Spa-Francorchamps)
4. September: Italien (Monza)
18. September: Singapur
2. Oktober: Malaysia (Sepang)
9. Oktober: Suzuka (Japan)
23. Oktober: USA (Austin) **
30. Oktober: Mexiko (Mexiko-Stadt)
13. November: Brasilien (Sao Paulo)
27. November: Abu Dhabi (Insel Yas)
* Strecke noch nicht homologiert
** Finanzierung noch nicht gesichert